Abschlusstagung des Projekts Heimerziehung
Über sechs Jahre hat das Landesarchiv Baden-Württemberg ehemalige Heimkinder bei der Suche nach Spuren ihrer Vergangenheit begleitet und mit seinem Wissen unterstützt. In dem vom Ministerium für Soziales und Integration geförderten Projekt zur Aufarbeitung der Heimerziehung in Baden-Württemberg für den Zeitraum von 1949 bis 1975 wurden umfangreiches Quellenmaterial ausgewertet und wertvolle Erkenntnisse über die Schicksale von Heimkindern in der Nachkriegszeit gewonnen. Damit wurde auch eine wichtige Grundlage für die weitere Erforschung und Aufarbeitung des Themenfelds Heimerziehung geschaffen.
Ausgehend von der Stellungnahme des Runden Tisches Heimerziehung auf Bundesebene hat der Landtag von Baden-Württemberg im Oktober 2011 das massive Leid ehemaliger Heimkinder in baden-württembergischen Kinderheimen anerkannt. Den Archiven kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle bei der Recherche nach einschlägigen Informationen und der Sicherung noch vorhandener Akten aus dieser Zeit zu.
Bei der Präsentation der Ergebnisse des sechsjährigen Projekts am 17. Oktober 2018 in Stuttgart wurde die Funktion der Archive im Kontext der historischen Aufarbeitung in den Fokus genommen und diskutiert. Ein Tagungsbericht wird in Kürze erscheinen.
Zur Tagung erscheint ein abschließender Bericht des Projekts Heimerziehung. Zwischen 2012 und 2018 wurde umfangreiches Quellenmaterial ausgewertet und wertvolle Erkenntnisse über die Schicksale baden-württembergischer Heimkinder der Nachkriegszeit gewonnen. Den Projektbericht ergänzen praktische Beispiele zu Möglichkeiten und Grenzen der Aufarbeitung. Exemplarisch werden die Geschichte der Landeserziehungsheime und Strukturen der Heimaufsicht nachgezeichnet. Ein Beitrag behandelt das Thema Gewalt in der Heimerziehung. “Aufarbeiten im Archiv. Beiträge zur Heimerziehung in der baden-württembergischen Nachkriegszeit“ erscheint bei Kohlhammer.