AFIS - Next Generation: Aufbau eines innovativen Archiv-Fachinformationssystems im Rahmen einer Forschungskooperation mit FIZ Karlsruhe

AFIS - Next Generation Symbolbild
Bildvorlage: pixabay

Laufzeit: seit Dezember 2021

Das Landesarchiv Baden-Württemberg wird seine Kernanwendungen zur Erschließung, Verwaltung und Präsentation von Archivgut (Archivisches Fachinformationssystem - AFIS) in den nächsten Jahren von Grund auf neu konzipieren und umsetzen. Dabei verfolgt es das Ziel, nicht nur Ersatz für die abzulösenden Softwaresysteme zu schaffen, sondern den stark gestiegenen und weiter wachsenden Anforderungen an zeitgemäße und zukunftsfähige Forschungsinfrastrukturen gerecht zu werden. Dies beinhaltet die Implementierung innovativer Funktionalität als auch die Berücksichtigung von zentralen Qualitätskriterien des Forschungsdatenmanagements (FAIR-Prinzipien). Die Konzeption und Realisierung eines neuartigen und zukunftsweisenden AFIS erfolgt im Zuge eines gemeinsamen Forschungsinfrastrukturprojekts mit dem FIZ Karlsruhe als Entwicklungspartner.

Das Landesarchiv Baden-Württemberg und FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur sind zwei große und renommierte Einrichtungen der Informationsinfrastruktur. Beide Einrichtungen stellen sich den Herausforderungen des digitalen Wandels in Forschung und Gesellschaft und gestalten ihn aktiv mit. Dabei haben beide Partner bereits in der Vergangenheit in verschiedenen Projektkontexten wie der Deutschen Digitalen Bibliothek bzw. dem Archivportal-D als zentralem deutschlandweiten Nachweissystem erfolgreich und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Diese Kooperation der beiden Einrichtungen soll über den Aufbau eines AFIS neuester Generation vertieft und ausgebaut werden.

Archive weisen facettenreiche unikale Bestände auf, die diversen Wissenschaftsdisziplinen als Quelle dienen und für die Forschung von hohem Wert sind. Um die aktuellen großen Herausforderungen bei der Zugänglichkeit archivalischer Quellen für Forschung und Öffentlichkeit zu meistern und ständig weiterzuentwickeln, werden insbesondere drei Handlungsfelder bearbeitet:

  • erstens die sachgerechte und datenbankgestützte Erschließung, Verwaltung und Sicherung des Archivguts,
  • zweitens die Onlinebereitstellung der Findmittel sowie von digitalisierten Archivalien und originär digitalen Unterlagen,
  • drittens die Bereitstellung einer Infrastruktur für übergreifende Recherche, Nachnutzung sowie Kontextualisierung und weitere Anreicherung der Daten

Mit der wegweisenden Partnerschaft zwischen einer Gedächtnisinstitution und einer Infrastruktureinrichtung können diese Herausforderungen vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung effektiv angegangen werden. Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit umfassen:

  • Innovative Erschließungsmethoden mit (semi-)automatischen Verfahren
  • Konzeption und Entwicklung moderner und zukunftsweisender Technologien für Archive
  • Neuartige Angebotsformen für archivische Informationen
  • Umsetzung der FAIR-Prinzipien auch für bestandserhaltende Einrichtungen
  • Erschließung neuer Zielgruppen
  • Kooperation im Bereich der digitalen Langzeitarchivierung und -sicherung (Synergien bei den Produkten RADAR und DIMAG)
  • Aufbau von substanziellen Bausteinen der Forschungsdateninfrastruktur, auch im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)

Die Zusammenarbeit geht somit über den konkreten Nutzen für die beiden Partner hinaus. Die Ergebnisse sollen auf andere Einrichtungen in Baden-Württemberg und darüber hinaus auch auf nationaler Ebene ausstrahlen und die Forschungs- und Informationsinfrastruktur substanziell voranbringen.

Kontakt:

Daniel Fähle: daniel.faehle@la-bw.de
Dr. Andreas Neuburger: andreas.neuburger@la-bw.de