Gedenkanstoß - denk erinnerung weiter
2.10. – 15.10.2025
Vieleck vor dem GLA lädt zur Gestaltung der NS-Erinnerung ein
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs bringt das Projekt Gedenkanstoß die hochaktuelle Frage, welche Relevanz die Auseinandersetzung mit historischem NS-Unrecht für die Gegenwart hat, nach Karlsruhe: vor das Generallandesarchiv und auf den Marktplatz. Vom 2. bis 15. Oktober fordern die dort aufgestellten Vielecke die KarlsruherInnen dazu auf, sich mit Themen der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen und Erinnerungsprojekte vor Ort selbst zu gestalten. Damit will das Projekt auf verschiedene Weise zeigen, wie die Zukunft der Erinnerung gelingen kann.
Das Projekt Gedenkanstoß, das neben Karlsruhe durch fünf weitere deutsche Städte tourt, wirbt in der Karlsruher Öffentlichkeit für die erinnerungskulturelle Beschäftigung mit dem NS-Unrecht. Das Projekt weist auf die Schicksale der Verfolgten und aktuelle Fragen von Ausgrenzung, Diskriminierung sowie Lehren aus der Vergangenheit hin. Es lädt zum Mitmachen ein: vor dem Generallandesarchiv und auf dem Marktplatz.
Den Schlusspunkt der Aktion im öffentlichen Raum setzt die Abschlussveranstaltung "Gedenkanstoß in Karlsruhe: Tatort Schreibtisch - NS-Akten und ihre Spuren in der Gegenwart", die am 14. Oktober um 18.30 Uhr in der Badischen Landesbibliothek stattfindet (Link). Die Talkrunde wird sich mit lokalen Themen und Fragestellungen befassen; in kurzen Gesprächsbeiträgen sprechen ExpertInnen und Engagierte über die Relevanz von Erinnerungskultur und persönlichem Engagement. Dabei werden Schwerpunkte gesetzt, die einen lokalen Bezug zu Karlsruhe herstellen. Im Anschluss stellen sich die DiskussionspartnerInnen dem Austausch mit dem Publikum.
Die Fortbildung für PädgogInnen "UNRecht vermitteln - Die Arbeit mit NS-Sondergerichtsakten im schulischen und außerschulischen Kontext" am 15. Oktober im Generallandesarchiv dreht sich um die Frage, wie der Unrechtscharakter des NS-Regimes jungen Menschen kommuniziert werden kann (Link). Anhand ausgesuchter Beispiele aus den rund 8.000 Fällen des Sondergerichts Mannheim von 1933 bis 1945, die das Generallandesarchiv verwahrt, will die Tagung Wege aufzeigen, wie politischer Extremismus den Rechtsstaat aushöhlen kann und wie innerhalb und außerhalb der Schule die Sondergerichtsakten für die Demokratieerziehung genutzt werden können.
Gedenkanstoß ist ein multimodulares Projekt des Förderprogramms Bildungsagenda NS-Unrechts, das seit 2021 bereits knapp 70 Projekte gefördert hat. Die Bildungsagenda NS-Unrecht wird gefördert durch das Bundesministerium der Finanzen und die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ).