Rechtsextremismus, Friedenserziehung und Namibia
Die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz besuchte das Generallandesarchiv Karlsruhe und informierte sich über die aktuellen Projekte des Hauses der badischen Geschichte.
Besonders interessierte sich die Volksvertreterin für die Arbeit der dieses Jahr installierten Dokumentationsstelle für Rechtsextremismus, die im Landesarchiv Baden-Württemberg am Standort Generallandesarchiv Karlsruhe angesiedelt ist. Die stellvertretende Vorsitzende des Landtagsausschusses für Inneres, Digitalisierung und Migration überzeugte sich von dem wertvollen Beitrag der Dokumentationsstelle, die fundierte Argumente für den Diskurs über Gefährdungen der freiheitlichen Gesellschaft liefert.
Die Parlamentarierin konnte sich ein Bild von dem demnächst erscheinenden Publikationsformat machen, mit dem die Dokumentationsstelle über die laufende inhaltliche Erschließung der Sammlung Anton Maegerle, der größten Materialauswahl zu rechts¬extremen und rechtsterroristischen Personen, Organisationen und Gesinnungen in Deutschland, kompakt informiert und die Erschließungsergebnisse in die Öffentlichkeit vermittelt.
Darüber hinaus erkundigte sich Andrea Schwarz, die dem Oberrheinrat angehört, über die deutsch-französischsprachige Ausstellung Der Tod im Winterberg-Tunnel. Eine Tragödie im Ersten Weltkrieg, in der das Generallandesarchiv ab Januar 2022 das Schicksal der etwa 150 badischen Soldaten beleuchtet, die im Mai 1917 bei Craonne in Nordfrankreich verschüttet wurden. Die Parlamentarierin Schwarz zeigte sich beeindruckt, dass die Präsentation die Einzelschicksale der Opfer sowie die aktuellen Bemühungen um eine mögliche Bergung der Toten thematisiert. Sie hob aus ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hervor, wie wichtig diese Friedensarbeit vor allem mit jungen Menschen sei, da sie ein „Mahnmal gegen Krieg und Gewalt“ darstelle.
Auch die Kooperation des Landesarchivs mit den National Archives in Windhoek, bei der das Landesarchiv im Rahmen der Namibia-Initiative des Landes Baden-Württemberg sich für die dauerhafte Sicherung der dortigen Unterlagen aus der Kolonialzeit einsetzt und ein Austausch- und Traineeprogramm in allen Segmenten archivischer Tätigkeit auf den Weg gebracht hat, fand das Interesse der Abgeordneten, die dem Landtagsausschuss für Europa und Internationales angehört. Aus Ihrer parlamentarischen Kooperation mit Burundi wisse sie um die Wichtigkeit einer Kooperation „auf Augenhöhe“. Ein Rundgang durch das Magazin des Generallandesarchivs rundete den Besuch ab.