Vom Reformkloster zum badischen Schloss
Neue Studie zur Geschichte Gottesaues
Das Generallandesarchiv Karlsruhe lädt am Donnerstag, den 1. Oktober 2020, um 18 Uhr zu einer Buchpräsentation zur Geschichte der Benediktinerabtei Gottesaue ein. Prof. Dr. Peter Rückert, langjähriger Archivar am Generallandesarchiv, legt eine umfassende Monographie zu diesem Kloster vor und ordnet dessen Geschichte mit der Studie Die Benediktinerabtei Gottesaue. Studien zu ihrer Geschichte und den benediktinischen Reformen im deutschen Südwesten in die großen Linien der Kirchen- und Landesgeschichte ein.
Die Benediktinerabtei Gottesaue wurde im Jahr 1094 von Graf Berthold von Hohenberg unweit seiner Burg in der Rheinaue gegründet. Über viereinhalb Jahrhunderte haben die Gottesauer Mönche die Kulturlandschaft und das geistige Leben am Oberrhein mit geprägt, bis sich der Konvent um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Tod des letzten Mönchs auflöste. An die Stelle der verlassenen Klosteranlage trat ein prächtiges markgräflich-badisches Schloss, heute Schloss Gottesaue inmitten von Karlsruhe.
Ausgehend von der erhaltenen Überlieferung, den schriftlichen Zeugnissen, den Resten der Gottesauer Bibliothek und liturgischer Handschriften, von archäologischen Befunden und sakralen Kunstwerken, wird ein eindrückliches Bild der Gottesauer Entwicklung gezeichnet – von den Anfängen im Rahmen der „Hirsauer Reform“ über die spätmittelalterlichen Reformen und die Auflösung des Konvents bis zur kurzfristigen Wiederbelebung Gottesaues im Dreißigjährigen Krieg. Herrschaft und Besitz, Wirtschaft und Umwelt, geistiges und religiöses Leben der Mönche und Pfründner in Gottesaue stehen dabei besonders im Fokus. Damit wird das Kloster Gottesaue nicht nur als wesentlicher Teil der Sakrallandschaft am Oberrhein greifbar, seine Bedeutung als religiöses und wirtschaftliches Zentrum tritt darüber hinaus deutlich hervor
Coronabedingt ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Bitte melden Sie sich daher bis zum 22.9.2020 per E-Mail unter glakarlsruhe@la-bw.de schriftlich an.