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07.11.2022

Landesarchiv wird im Konsortium NFDI4Memory Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur

Grafik NFDI4Memory

Das Konsortium NFDI4Memory und damit auch das Landesarchiv Baden-Württemberg als Mitantragsteller wird Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) auf ihrer Sitzung am 4. November in München entschieden. Die NFDI spielt eine Schlüsselrolle in der strategischen Zukunftsorientierung der deutschen Wissenschaft.

Prof. Dr. Gerald Maier, Präsident des Landesarchivs, sagte anlässlich der Entscheidung: "Die Bewilligung ist ein Meilenstein für die bundesweite Positionierung des Landesarchivs als außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Innerhalb des Konsortiums können wir die bei uns vorhandene Kompetenz im Bereich Digitalisierung, Informationswissenschaft und Forschungsdaten einbringen. Hierfür erhoffen wir uns auch weitere Impulse und freuen uns, direkt an der Ausgestaltung der NFDI mitarbeiten zu können."

Das Arbeitsprogramm des Konsortiums fügt sich nahtlos in bereits vorhandene forschungsorientierte Tätigkeitsfelder des Landesarchivs ein. Seit 2020 läuft hier im Rahmen des Projekts FDMLab@LABW der Aufbau eines Forschungsdatenzentrums, im selben Jahr hat außerdem die Dokumentationsstelle Rechtsextremismus am Standort Generallandesarchiv Karlsruhe ihre Arbeit aufgenommen.

NFDI4Memory ist Schrittmacher institutioneller, fachlicher und methodischer Innovationen in den historisch arbeitenden Geisteswissenschaften: Das Konsortium integriert erstmals historische Forschungs-, Gedächtnis- und Informationsinfrastrukturen in einer digitalen Forschungsdateninfrastruktur, um so die nachhaltige Transformation der geschichtswissenschaftlichen Forschung zu ermöglichen. Es fördert digitale Kompetenzen in Universitäten, Archiven, Bibliotheken und Sammlungen und schafft grundlegende Strukturen und Anreize für Innovation und neue Karrierewege.

In seinem auf fünf Jahre ausgelegten Arbeitsprogramm entwickelt NFDI4Memory ein Portfolio von Schlüsseldiensten, die historische Wissenschaft und digitale Ressourcen systematisch miteinander verknüpfen. Seine Internationalisierungsstrategie stellt sicher, dass globale Perspektiven und internationale Partner eingebunden werden. NFDI4Memory sichert die Bedeutung und kritische Funktion der historischen Forschung in Gesellschaft, Kultur und Politik im Rahmen der digitalen Transformation.

Das Konsortium wird von elf Institutionen mit großer Erfahrung in digitalen Methoden sowie von mehr als 70 beteiligten Einrichtungen aus der gesamten disziplinären und epochalen Breite der historischen Forschung getragen. Die federführende Koordination des Konsortiums liegt beim Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz.

NFDI4Memory wird durch die Förderung Teil der NFDI. In dieser disziplinenübergreifenden Infrastruktur werden wertvolle Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nachhaltig sowie qualitativ nutzbar gemacht.