GND4C – GND für Kulturdaten

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Ziel des von der DFG geförderten Projekts "GND4C — GND für Kulturdaten" ist es, die spartenübergreifende Öffnung der Gemeinsamen Normdatei (GND) für nicht–bibliothekarische Einrichtungen wie Museen, Denkmalbehörden, wissenschaftliche Institutionen, Mediatheken und Archive voranzubringen. Die bislang stark auf eine Anwendung im Bibliothekswesen ausgerichtete GND soll hierfür organisatorisch erweitert sowie inhaltlich und technisch ausgebaut werden.

Federführend geleitet wird das Projekt von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB). Beteiligt sind außerdem die an der DNB angesiedelte Projektkoordination der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), das Bibliotheksservice–Zentrum Baden–Württemberg (BSZ), das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte — Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek / digiCULT-Verbund eG in Phase 1, in Phase 2 abgelöst von der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) / digiCULT-Verbund eG.

Das Projekt GND4C entwickelt geeignete Konzepte für die Nutzung der GND als ein fächer- und spartenübergreifendes Normdaten-Hub für den deutschsprachigen Raum und testet deren Umsetzung mit der nachstehenden Zielsetzung:

  1. Ziel 1: Nachhaltiger Aufbau einer sparten– und fächerübergreifenden Organisation
  2. Ziel 2: Weiterentwicklung des Datenmodells und der Regeln im Hinblick auf nicht-bibliothekarische Anwendungskontexte
  3. Ziel 3: Bereitstellung von Schnittstellen und Werkzeugen zur Unterstützung nicht-bibliothekarischer Anwendungskontexte
  4. Ziel 4: Stärkung der Kommunikation mit den verschiedenen Interessengruppen über verschiedene Kommunikationskanäle und Sichtbarmachen des GND–Netzwerks

In der ersten Phase (2018 bis 2020) sondierten die Partner Anforderungen und Lösungsansätze, die in der im Juli 2021 bewilligten zweiten Phase innerhalb von 30 Monaten in die Praxis überführt werden sollen.

In Phase 1 wurden, um praxistaugliche und belastbare Ergebnisse zu erhalten, die spartenübergreifende Erweiterung der GND für verschiedene Entitätstypen anhand repräsentativer Fallbeispiele praktisch erprobt. Das Landesarchiv widmete sich dabei der Registrierung von Orten und anderer Geografika in der GND. Dabei wurden zentrale Fragestellungen zu den Themen Vollständigkeit, Granularität, historische Dimension und Geokoordinaten adressiert und verschiedene Anwendungsfälle auf der Grundlage unterschiedlicher Referenzdatensets bearbeitet. Die weiteren Projektpartner beschäftigten sich in ihren Fallbeispielen mit der Registrierung von Bauwerken und anderer ortsfester Kunstwerke (DDK), der Registrierung objektbeschreibender Sachbegriffe der Museumsdokumentation (SHLB⁄DDB) sowie der Verzeichnung von Künstlerinnen und Künstlern für die museale Forschung (BSZ).

Um die Ergebnisse des Projekts auch nach dessen Ende möglichst zu verstetigen, werden von den beteiligten Partnerinstitutionen insgesamt drei Pilotagenturen eingerichtet, die für interessierte Institutionen aus dem nicht-bibliothekarischen Bereich als Kontakt- und Beratungsstellen bei der Nutzung von Normdaten, insbesondere der GND, dienen sollen. Das Landesarchiv startete hierzu Ende 2020 die Agentur LEO-BW-Regional, die als regionale Anlaufstelle vor allem für Archive und Museen aus Baden-Württemberg dienen und diese bei der Verwendung von Normdaten unterstützen soll.

Phase 2 soll nun vorrangig genutzt werden um die erarbeiteten Strukturen weiterzuführen, zu dokumentieren und im größeren Rahmen nachhaltig umzusetzen. Dafür werden Forums-Veranstaltungen zum Informieren und Einbinden der verschiedenen Sparten geplant und durchgeführt sowie an der Entwicklung verschiedener Tools gearbeitet, um einen niedrigschwelligen Einstieg in die Arbeit mit der GND zu ermöglichen. Der Betrieb der GND-Agentur LEO-BW-Regional soll nach Möglichkeit verstetigt und das Portfolio kontinuierlich erweitert werden, um ein Kompetenzzentrum für Normdaten in Baden-Württemberg zu etablieren und eine dauerhafte Finanzierung sicherzustellen. Die Projektlaufzeit der 2. Phase endet im Juli 2024.

Das Landesarchiv Baden–Württemberg vertritt im Projekt die Sparte Archiv. Fragen und Anregungen zum Projekt werden von den zuständigen Ansprechpartnern im Landesarchiv gerne entgegengenommen.

Projektbearbeitung
Verena Mack

Projektleitung
Dr. Patrick Leiske

Kontakt: gnd4c@la-bw.de