Am Münsterplatz gibt’s heiße Würste für 70 Pfennig, Studierende protestieren auf der Kaiser-Joseph-Straße, eine Schafherde grast vor der Stadthalle und der Schauinsland wird zur Autorennstrecke. Willy Praghers Schwarz-Weiß- und frühe Farbfotografien erzählen vom Leben der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre. Der in Berlin geborene Pressefotograf machte Freiburg zu seiner Wahlheimat. Seine Bilder von Stadt und Region sind historisch aufschlussreich und überaus unterhaltsam.
Fotografien sind auf den ersten Blick ein anschauliches und leicht zugängliches Medium, um sich mit Menschen, Situationen und Momenten des Alltagslebens auseinanderzusetzen. In Freiburg und der Region hielt der Pressefotograf und Bildjournalist Willy Pragher über vier Jahrzehnte hinweg zehntausende Motive mit seiner Kamera fest. Die Ausstellung, die in Kooperation zwischen den Städtischen Museen Freiburg und dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Abteilung Staatsarchiv Freiburg entstanden ist, zeigt 71 von Praghers insgesamt etwa 250.000 Fotos. Die Auswahl erfolgte unter der besonderen Fragestellung: Was ist typisch für Freiburg und die Region, und was ist nur Klischee? Welchen Einfluss haben dabei Motivwahl, Inszenierung des Fotografen, Betitelung und die Anordnung der Fotos? Und inwieweit liegen die Antworten auf diese Frage in der Perspektive der Betrachtenden? Die Ausstellung lädt dazu ein, Praghers Fotos unter diesem Blickwinkel auf sich wirken zu lassen.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zu Führungen finden Sie auf der Seite der Städtischen Museen Freiburg.