200 Jahre in 2000 Bauplänen: Planbestände der Hochbauämter Ulm und Stuttgart

Bundesfeste Ulm
Plan zum Tor des Forts Oberer Eselsberg, FL 410/12 Nr. 1302

Ob Garnisonskirchen oder Bundesfestungen, über die Schreibtische der Hochbauämter liefen in den letzten 200 Jahren zahlreiche, vornehmlich militärische Bauvorhaben. Das Staatsarchiv Ludwigsburg konnte nun umfangreiche Planbestände der Hochbauämter Ulm und Stuttgart übernehmen. Bereits online recherchierbar ist der Planbestand des Hochbauamts Ulm, den Mitarbeiter des Archivs in den letzten Monaten verzeichnet haben. Er umfasst rund 1300 historische Pläne von staatlichen Liegenschaften aus dem Stadtkreis Ulm, dem Alb-Donau-Kreis, dem Landkreis Heidenheim und dem Ostalbkreis. Ein großer Teil davon betrifft Baumaßnahmen auf der in den Jahren 1842 bis 1859 erbauten Bundesfestung Ulm; einige Pläne stammen sogar noch aus der Erbauungszeit selbst. Es handelt sich hierbei um kolorierte Darstellungen des stärksten Werks der Festung: der auf dem Michelsberg erbauten Wilhelmsburg. Der Bau der Bundesfestung war die Grundlage für die weitere Entwicklung Ulms zu einer der größten Garnisonsstädte in Württemberg. Zahlreiche der damals errichteten militärischen Einrichtungen der Stadt sind in dem nun der Öffentlichkeit zugänglichen Bestand dokumentiert — auch Gebäude, die der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind, wie etwa die ehemalige Kommandantur in der Olgastraße. Auch die Pläne der beiden Garnisonskirchen, der katholischen Georgskirche und der evangelischen Pauluskirche können nun im Lesesaal des Staatsarchivs eingesehen werden.