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Workflow und Werkzeuge zur digitalen Bereitstellung größerer Mengen von Archivgut
Projekt mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Das von Anfang 2000 bis Ende 2001 durchgeführte Projekt ist die Fortsetzung des im Juni 1999 abgeschlossenen DFG-Projektes "Digitale Konversionsformen". Ziel war die Entwicklung von Verfahren und Arbeitsabläufen, um größere Mengen von Archivalien unterschiedlicher Gattungen für die Forschung digital bereitzustellen.
Publikation der Projektergebnisse:
- Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet. Neue Ansätze und Techniken, hgg. von Gerald Maier und Thomas Fricke, Stuttgart 2004 (= Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Serie A, Heft 17)
Projektkonzeption
Aufbauend auf den Ergebnissen, welche in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt "Digitale Konversionsformen" erzielt wurden, sollten Verfahren und Arbeitsabläufe entwickelt werden, um größere Mengen von Archivalien unterschiedlicher Gattungen im mehrwertstiftenden Kontext in rationeller Weise für die Forschung digital bereitzustellen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollten weitgehend automatisierbare Arbeitsabläufe zur Herstellung optimaler digitaler Master über das Medium Mikrofilm entwickelt werden, wobei dem durchgängigen Colormanagement von der Filmaufnahme bis zum optimierten digitalen Master eine besondere Bedeutung zukam.
Weiterhin sollte unter Verwendung von Standardwerkzeugen eine Art Autorensystem zur weitgehend automatisierten Bereitstellung digitaler Konversionsformen in objektgerechter Weise und im Kontext des Entstehungszusammenhangs und der Metadaten entwickelt werden. Dabei sollte auf den Präsentationsmodellen für Archiv- und Bibliotheksgut aufgebaut werden, die im vorgenannten Projekt erarbeitet wurden. Auf diese Weise sollten allgemein nachnutzbare Werkzeuge und standardisierte Arbeitsabläufe entwickelt werden, mit denen nicht nur die gängigen Gattungen von Archivgut, sondern entsprechende Erscheinungsformen in Bibliotheken, Museen und Sammlungen in größeren Mengen, rationell und unter Verwendung einheitlicher und damit benutzerfreundlicher Oberflächen digital als HTML- oder künftig auch XML-basierte File-Systeme bereitgestellt werden können.
Internetpräsentationen
Im Rahmen des Projekts wurden drei Internetpräsentationen entwickelt:
- Bestand A 602 Württembergische Regesten
- Bestand E 170a Patentkommission der württembergischen Zentralstelle für Gewerbe und Handel
Projektergebnisse online
Der Workflow im Überblick
Im Rahmen des DFG-Projekts wurden drei Internet-Präsentationsmodelle entwickelt - eines für Urkunden, eines für Akten und eines für Zeitungen. Zu den einzelnen Modellen wurden sogenannte Autorensysteme erstellt. Diese Autorensysteme, die auch von Personen bedient werden können, die nur über geringe Computerkenntnisse verfügen, bilden sozusagen das Kernstück eines Arbeitsablaufs, der von der datenbankgestützten Grunderfassung eines Archivbestandes bis zur Bereitstellung des zugehörigen Online-Findbuches mit digitalisierten Archivalien reicht.
Kolloquium
Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet - Neue Ansätze und Techniken
Auf dem Fachkolloquium wurden neue Ansätze und Techniken für die Aufbereitung und Präsentation von Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet vorgestellt.
Dabei wurden
- Strategien und Kooperationsmöglichkeiten,
- die Entwicklung von Internet-Fachportalen,
- der Workflow von der Erschließung bis zur Präsentation und
- Online-Findmittel für die Präsentation digitalisierter Bestände
thematisiert.
Ein Schwerpunkt bildete die Präsentation von Ergebnissen der DFG-Projekte Workflow und Werkzeuge zur digitalen Bereitstellung größerer Mengen von Archivgut und Internetportal für Bibliotheken, Archive und Museen (BAM).
Beschreibung der Vorträge
wof_kolloq_abstracts_und_viten.pdf (pdf/99.7 kB)Programm
wof_kolloq_programm.pdf (pdf/47.92 kB)
Tagungsbericht zum Kolloquium
Kolloquium "Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet - Neue Ansätze und Techniken" am 15.-16.11.2001
Elektronische Technologien durchdringen zunehmend alle Lebens- und Arbeitsbereiche wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Vor allem durch die breite Nutzung des Internets formiert sich die sogenannte Informationsgesellschaft. Innerhalb dieser haben Archive, Bibliotheken und Museen für die Sicherung und Bereitstellung des Kulturerbes im Land Baden-Württemberg einen bedeutenden Stellenwert. im Zeitalter globaler Kommunikation treten so neben konventionelle Formen des Informationsangebots auch zunehmend neue Wege der Informationsvermittlung. Die Landesarchivdirektion Baden-Württemberg veranstaltete daher unter dem Thema "Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Musseen im Internet - Neue Ansätze und Techniken" am 15. und 16. November 2001 im Staatsarchiv Ludwigsburg eine Expertentagung. Die rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Archiv-, Bibliotheks und Museeumsbereich kamen aus verschiedenen Bundesländern, aber auch aus dem benachbarten Ausland wie aus Östereich und der Schweiz. Thematisiert wurden neue Ansätze und Techniken für die Aufbereitung und Präsentation von Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet. Dabei wurden Strategien und Kooperationsmöglichkeiten für die Online-Bereitstellung von Kulturgut, die Entwicklung von Internet-Fachportalen, aber auch der Workflow von der Erschließung bis zur Präsentation digitalisierter Bestände im Kontext von Online-Findmitteln vorgestellt.
Eröffnet wurde das Kolloquium durch den Präsidenten der Landesarchivdirektion Prof. Dr. Wilfried Schöntag und Ministerialrat Joachim Uhlmann vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Präsident Schöntag betonte in seiner Begrüßung, dass die Online-Präsentation von archivischen Quellen im Kontext geeignet sei, für vorhandene Nutzer neue Dienstleistungen anzubieten und neue Nutzerkreise für die Dienstleistungen der Archive zu interessieren. Prof. Dr. Hartmut Weber, Präsident des Bundesarchivs, erläuterte im ersten Vortrag die Rolle der Archive in E-government-Konzepten am Beispiel des Bundesarchivs.
Dr. Gerald Maier, Organisator der Fachtagung und Referatsleiter bei der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, gab in seinem Vortrag einen Überblick zu den Aktivitäten der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg als Online-Informationsdienstleister. Dazu gehört die Entwicklung eines kundenorientierten Internetangebots bis hin zur Präsentation von digitalisiertem Archivgut. So wurden in den letzten Jahren im Rahmen von DFG-Projekten und Kooperationen neue Lösungen für Online-Findmittel mit Präsentationsmodulen für digitalisiertes Archivgut entwickelt, die als Basis für die Teilnahme an verschiedenen Internet-Portal-Projekten dienen. Dazu gehört das von der Landesarchivdirektion entwickelte Internet-Informationssystem "Archive in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer ARGE ALP" (www.landesarchiv-bw.de/argealp/index.htm). Momentan wird unter Federführung der Landesarchivdirektion ein Internet-Portal "Archive in Baden-Württemberg" aufgebaut, bei dem etwa 340 verschiedene Archivträger vertreten sein werden (www.archive-bw.de). Vorgestellt wurde das Projekt durch Dr. Christian Keitel, Landesarchivdirektion. Zusammen mit dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg in Konstanz und dem Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, wird seit Frühjahr 2001 im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts ein gemeinsames "Internet-Portal für Bibliotheken, Archive und Museen (BAM)" (www.bam-portal.de) entwickelt, das von den drei Projektbearbeitern Dr. Thomas Fritz, Landesarchivdirektion, Frank von Hagel, Landesmuseum für Technik und Arbeit, und Christoph Mainberger, BSZ, vorgestellt wurde. Ein wichtiger Schritt im Rahmen dieser interdisziplinären Informationsvernetzung und Kulturgutpräsentation stellt für die Archiverwaltung auch die Teilnahme am Landesprojekt "Digitale Bibliothek Baden-Württemberg" dar. Dipl.-Ing. Christoph-Hubert Schütte, Direktor der Universitätsbibliothek Karlsruhe, erläuterte in seinem Vortrag die Konzeption.