28.10.2025 18:00 Uhr
Autorenlesung mit Dr. Bettina Storks
Dieulefit, 1965: Die Radiomoderatorin Agnes reist in einen kleinen französischen Ort, wo im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend Flüchtlinge Schutz fanden. Darunter viele jüdische Kinder, die in der Schule Beauvallon von den mutigen Dorfbewohnern versteckt wurden. Agnes’ Recherche wird zu einer aufwühlenden Reise in die Vergangenheit, die sie mit der Macht des Schweigens konfrontiert.
"Die wichtigste Waffe der Bewohnerinnen und Bewohnern von Dieulefit bestand in ihrem Schweigen, im Ausbleiben jeglicher Denunziation. Das ist das eigentliche Wunder von Dieulefit. Die überwiegend protestantisch ausgerichtete Gemeinde sah sich aufgrund ihrer historischen Erfahrung von Verfolgung jenen Flüchtlingen verpflichtet. 1965 muss die engagierte Radioreporterin Agnes noch gegen Vorurteile kämpfen." (Bettina Storks)
Historische Romane sind eine Form der Annäherung an Geschichte, die Empathie weckt. 85 Jahre nach der Deportation von rund 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saargebiet lädt das Generallandesarchiv zu dieser Annäherung ein. Die Geschichte der Kinder von Beauvallon ist nicht spezifisch die der Kinder von Gurs, aber es ist doch eine vergleichbare Geschichte, denn auch für die Deportierten des Jahres 1940 und deren Kinder gab es neben den Orten der Verfolgung auch Orte der Rettung, geschaffen durch den Mut von Hilfsorganisationen und Einzelner.
Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutsch-französische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee.