„Der heimliche Ministerpräsident des Landes“

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Schwarz-weiß-Fotografie von Alex Möller, gekleidet in einen schwarzen Anzug, links im Bild innerhalb eines Gebäudes an ein Geländer lehnend, der Kamera zugewandt.
Ausschnitt (Bruststück) aus einer schwarz-weiß-Fotografie von Alex Möller, gekleidet in einen schwarzen Anzug, der Kamera zugewandt.

02.05.2024 18:00 Uhr

Alex Möller als Gestalter der baden-württembergischen Landespolitik 1946-61

Schwarz-weiß-Fotografie von Alex Möller, gekleidet in einen schwarzen Anzug, links im Bild innerhalb eines Gebäudes an ein Geländer lehnend, der Kamera zugewandt.
Alex Möller als Vorsitzender der SPD-Franktion im baden-württembergischen Landtag, 1957 (Rechte: Archiv der sozialen Demokratie / Friedrich-Ebert-Stiftung)

Vortrag von PD Dr. Michael Kitzing, Singen (Hohentwiel)

Er ist populär geworden als sozialdemokratischer Bundesminister, nicht so geläufig ist seine Bedeutung als Landespolitiker: Dabei wirkte der Karlsruher Ehrenbürger Alex Möller lange Jahre als Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und als SPD-Parteivorsitzender von Baden-Württemberg, der den Südweststaat "krisenfest" machen wollte. Der Singener Historiker und Politikwissenschaftler Michael Kitzing spricht über den Landespolitiker Möller, der als "der heimliche Ministerpräsident" Baden-Württembergs galt.

Alex Möller ist bekannt geworden als Finanzexperte der SPD, der in den 1960er Jahren wesentlichen Anteil an der Ausarbeitung des Finanzausgleiches zwischen Bund, Ländern und Kommunen hatte. Von 1969 bis 1971 war er der erste sozialdemokratische Bundesfinanzminister.

Weniger bekannt ist dagegen, dass Alex Möller zwischen 1946 und 1961 an der Spitze der SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag stand. In dieser Funktion hatte er wesentlichen Einfluss auf alle Regierungsbildungen der 1950er Jahre sowie der Ausarbeitung der so genannten Aufbaugesetze. Zudem ist der spätere Ehrenbürger von Karlsruhe als Anwalt Nordbadens in Stuttgart hervorgetreten, genauso wie er mit großem Nachdruck die Interessen von Verfolgten des Nationalsozialismus in Entschädigungsfragen vertreten hat.

PD Dr. Michael Kitzing ist Historiker und Politikwissenschaftler. In seinen Studien beschäftigt er sich vorwiegend mit Fragen der südwest- bzw. bundesdeutschen Verfassungs-, Parlaments- und Parteiengeschichte vom Vormärz bis zur Gegenwart.