Vergangenen Verbrechen auf der Spur – Kriminalität als Teil der Kulturgeschichte

Termin

Plakat zur Ausstellung Spurensuche - eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau. Titel der Ausstellung im oberen Drittel in großer Schrift, links darüber der Hinweis: Ausstellung 26.04 - 09.08.2024, Generallandesarchiv Karlsruhe. Rechts daneben das Logo des Landesarchivs Baden-Württemberg. Unten links im Bild das Logo des Generallandesarchivs Karlsruhe, rechts davon ein QR-Code, der zur Ausstellungsseite verlinkt. Den Rest des Bildes im Hintergrund einnehmend ein Ausschnitt aus einer Ansicht der Reichenau vom Anfang des 17. Jahrhunderts (GLAK J-B Reichenau 11), mittig über einem Teil desselben liegend eine Lupe, die diesen Teil vergrößert.
Ausschnitt des Plakats der Ausstellung Spurensuche – Eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau.

16.05.2024 18:00 Uhr

Vortrag von Prof. Dr. Gerd Schwerhoff, Dresden

Plakat zur Ausstellung Spurensuche - eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau. Titel der Ausstellung im oberen Drittel in großer Schrift, links darüber der Hinweis: Ausstellung 26.04 - 09.08.2024, Generallandesarchiv Karlsruhe. Rechts daneben das Logo des Landesarchivs Baden-Württemberg. Unten links im Bild das Logo des Generallandesarchivs Karlsruhe, rechts davon ein QR-Code, der zur Ausstellungsseite verlinkt. Den Rest des Bildes im Hintergrund einnehmend ein Ausschnitt aus einer Ansicht der Reichenau vom Anfang des 17. Jahrhunderts (GLAK J-B Reichenau 11), mittig über einem Teil desselben liegend eine Lupe, die diesen Teil vergrößert.

Im Rahmen seiner Ausstellung "Spurensuche… eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau" lädt das Generallandesarchiv Karlsruhe zu einem Vortrag über Recht und Gerechtigkeit im Lauf der Jahrhunderte ein. Einer der renommiertesten deutschen Kriminalitätshistoriker, Prof. Dr. Gerd Schwerhoff aus Dresden, spricht über Vergehen und Verbrechen vergangener Zeitalter als wesentlichen Bestandteil der Kulturgeschichte.

Mit fast kriminalistischem Spürsinn hat die Geschichtswissenschaft in den letzten Jahrzehnten die Kriminalquellen seit dem Mittelalter durchforstet, die lange Zeit als nicht sonderlich interessant galten. Sie eröffnen den Blick auf Vergehen und Verbrechen vergangener Epochen. Dabei zeigen sich viele vertraute Bilder, aber nicht selten lassen sich auch überraschend fremdartige Eindrücke gewinnen. Die Ansichten darüber, was als Verbrechen und wer als Verbrecher gilt, wandelten sich im Laufe der Jahrhunderte stark, ebenso die Auffassungen über die angemessenen Strafen. Dass jemand, der einen Menschen getötet hatte, lange Zeit lediglich mit einer Geldbuße davonkam, während schon kleine Diebstähle mit dem Galgen geahndet werden konnten und auch der Ehebruch als schweres Verbrechen galt, erscheint uns heute befremdlich. Die Beschäftigung mit Kriminalitäts-geschichte bereichert unser Bild von der Geschichte und fordert nicht zuletzt unsere eigenen Wahrnehmungen und Bewertungsmaßstäbe heraus.

Dr. Gerd Schwerhoff forscht als Seniorprofessor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden. Die Geschichte der Kriminalität und des abweichenden Verhaltens gehört zu seinen Hauptarbeitsgebieten. Er veröffentlichte zuletzt u.a. "Verfluchte Götter. Die Geschichte der Blasphemie" (2021). Im Herbst 2024 erscheint "Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung" bei C.H.Beck.

Vor dem Vortrag findet um 17 Uhr eine Kuratorenführung mit Dr. Rainer Brüning durch die Ausstellung "Spurensuche… eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau" statt. Die Präsentation ist als Korrespondenzausstellung Teil der Großen Landesausstellung Baden-Württemberg 2024; sie ist bis 9. August im Generallandesarchiv zu sehen.

Die Teilnahme ist jeweils kostenlos.

Weitere Informationen sind auf derAusstellungsseite zu finden.