Entwicklung des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. 1949 bis 2019

Termin

Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber; Politikwissenschaftler und Soziologe; 204x500px
Außenansicht Generallandesarchiv Karlsruhe am Abend

07.03.2023 18:00 Uhr

Vortrag von Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber

Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber; Politikwissenschaftler und Soziologe; 204x500px

Im Rahmen der Vortragsreihe "Terror von Rechts. Gestern und Heute" referiert am Dienstag, den 07. März 2023, 18:00 Uhr, Prof. Dr. phil. Armin Pfahl-Traughber im Generallandesarchiv Karlsruhe zum Thema "Entwicklung des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. 1945 bis 2019".

Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist auch eine nicht endende Geschichte rechtsextremer Gewalt und Terror – was aber seit 1949 gern verdrängt wird. Allein seit der deutsch-deutschen Vereinigung gibt es ca. 200 Todesopfer rechtsextremer Gewalt. Die Täter haben ihre Wurzeln in unserer Gesellschaft, sie sind ihre Gewächse. Und ihre Wurzeln sind größer, als das Einzeltäter-Gerede suggeriert. Fakt ist, dass Rechtsextremisten eine Blutspur durch die Geschichte der Bundesrepublik gezogen haben. Pfahl-Traughber liefert in seinem Vortrag eine historische Beschreibung und analytische Einschätzung des Rechtsterrorismus aus vergleichender Perspektive. Der Wissenschaftler zeigt in seinem Vortrag auf, dass paramilitärische Gruppen bereits in den Anfangsjahren der Bundesrepublik agierten und Sprengstoff- und Waffenlager anlegten. Bislang opferreichster Anschlag durch Rechtsterroristen war das Sprengstoffattentat auf das Münchner Oktoberfest 1980 mit 13 Todesopfern. Antisemitisch motivierten Morden in Erlangen folgten rassistische Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in Hamburg. Der NSU ermordete zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen in mehreren Bundesländern. Auch in den Folgejahren entstanden neue rechtsterroristische Strukturen. Der Referent arbeitet diese analytisch auf, wobei die historische Entwicklung bis 2019 im Zentrum steht.

Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe, ist hauptamtlich Lehrender an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl und Lehrbeauftragter an der Universität Bonn. Er war Referatsleiter in der Abteilung Rechtsextremismus im Bundesamt für Verfassungsschutz.