| | H 54 Bü 4, 4 | Vorgang |
Kirchheim unter Teck |
Enthält:
8) Der Vogt Jakob Fürderer, der den Auftrag erhalten hat, einige Aufrührer gefangen zu nehmen, berichtet, dass die Bauernhaufen schon in seiner Nähe sind und nach einem von Urach erhaltenen Schreiben die Bauern von der Alb in das Lenninger Tal herabziehen. Er hält es also für ratsam, nicht mit den Verhaftungen fortzufahren, 19. März 1525, 2 Schriftstücke
9) Der Vogt Jakob Fürderer zeigt an, dass in der Stadt in seiner Abwesenheit ein von Böblingen kommender Bartlen Wild als verdächtig in Arrest genommen wurde. Bartlen Wild behauptet, kein Anhänger Herzog Ulrichs zu sein. Er wäre gar nicht in Böblingen gewesen, als der Herzog dort einzog. Der Vogt bittet um Bescheid, was mit dem Gefangenen zu tun ist. Weiter bittet er um eine kleine Besatzung, 1. April 1525
10) Der Vogt bittet wiederum um Bescheid wegen einiger Gefangener, 11. April 1525
11) Der Vogt Fürderer gibt Joseph Münsinger in Stuttgart Nachricht, dass er sich jetzt auf die Burg Neuffen begibt. Er sei von allen Seiten gewarnt worden, nicht in Kirchheim zu bleiben. Er hätte sich mit manchen "bösen Buben" wegen Herzog Ulrich angefeindet. Die Kirchheimer selbst führen nun gegen den Adel und die Obrigkeit böse Reden, weswegen er nach Neuffen ziehe. Er schreibe an Münsinger, da er gehört habe, dass der Statthalter Stuttgart verlassen habe und er nicht wisse, wo sich dieser aufhalte, 23. April 1525
12) Gericht und Rat bitten, ein paar Empörer, die schon geraume Zeit in Verhaftung liegen, nach dem Wunsch der Stadt und Amtsvorsteher freizulassen, 24. April 1525
13) Der Vogt Fürderer schreibt von Neuffen aus an den Statthalter, dass er das Amt in Kirchheim dem Bürgermeister übergeben hat. Fürderer erhält den Befehl, die 200 Gulden, die er von den Amtsgeldern in Sicherheit brachte, zur Unterhaltung der Festung Neuffen zu verwenden, 25. April 1525
14) Magistrat und Ausschuss der Gemeinde bitten dringend um Rat und Hilfe, da sie stündlich gegenwärtig wären, von den Bauern überfallen zu werden. Von ihrem nach Stuttgart abgeschickten Boten hätten sie gehört, dass die Bauern dort bereits mit ihren Wagen eingezogen seien und Niemanden den Brief von ihm annehmen wollte, 25. April 1525
15) Der Vogt Fürderer berichtet von Neuffen aus, dass sich die Stadt Kirchheim in der Sonntagnacht ohne einen Schuss zu tun an die Bauern ergeben und die Stuttgarter Theis Gerber als Hauptmann und Martin Rüttel als Fähnrich im Schloss [Kirchheim] liegen. Vorige Nacht sei auch Nürtingen an die Empörer übergegangen. Hohenstaufen und Adelberg wären verbrannt. Im Gmündner Wald sehe man täglich so viel Feuer, wo die Bauern den Edelleuten ihre Schlösser abbrennen. Wie man höre, wollten die Bauern als nächstes auch vor Neuffen ziehen. Die Besetzung sollte ihnen jedoch nicht gelingen, wenn sich die Belagerung anders nicht in die Länge ziehe und sie nicht mit Lieferungen für an die zwei Monate versehen sind, 1. Mai 1525 |
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