Findbuch Q 2/43symbol
Nachlässe des Architekten und Denkmalpflegers Carl Friedrich Beisbarth sen. (1808-1878)
Suchbereich
Landesarchiv insgesamt
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
dieses Findbuch
gewählte Gliederungsebene

Strukturansicht

Gliederung
Inhalt
2 Einträge
Symbol - Lesezeichen setzenBestellsymbol
Q 2/43 Bü 31Archivalieneinheit
o. V.: o. T. [Tagebuch einer Reise nach Rom, mit Ausflügen in die Umgebung], Manuskript, [37] S. 
Enthält:
Einträge vom 6. April 1823 mit einer ausführlichen Inhaltsangabe eines Vortrages des italienischen Archäologen und Topographen Antonio Nibby über die Titusthermen ("Bäder des Titus") auf dem Gelände der Domus Aurea Kaiser Neros neben dem Kolosseum in Rom: Identifizierung der Ruinen in der Nähe des Kolosseums ("Amphitheater") als die Titusthermen, Argumente für die Identifizierung der Ruinen als Titusthermen, Anmerkungen zu der Erwähnung der Titusthermen in Beschreibungen von Andrea Palladio, Zerstörungen von Bausubstanz der Thermen und wohl auch der Domus Aurea durch den römischen Senator Brancaleone degli Andalo im 13. Jh., Bau des Torre dei Conti durch die Familie dei Conti in der Nähe der Thermen und der Domus Aurea, Inspiration Raffaels durch die Groteskenmalerei der Domus Aurea Kaiser Neros, falsche Gerüchte, wonach Raffael veranlasste, dass die Räume der Domus Aurea zugeschüttet werden; Besichtigung der Malereien in der Domus Aurea durch Mitglieder der Malerfamilie Caracci, damit erfolgte künstlerische Inspiration der Familie Caracci (S. [1]), Bau der Titusthermen durch Kaiser Titus auf dem Gelände der Domus Aurea, Abtragen eines Teils des Hügels Esquilin durch Kaiser Nero für den Bau der Domus Aurea, Unterschiede zwischen dem Mauerwerk der Domus Aurea und der Titusthermen, Ausführungen über das Material des Mauerwerks bzw. der Mauerverblendung aus einer Kombination von Backsteinen und Opus Reticulatum bzw. Tuffstein, Tintenskizze des Mauerwerks bzw. der Mauerverblendung aus Backsteinen und Opus Reticulatum (S. [2]), Ausführung des Opus Reticulatum mit Tuffstein und anderem Material, Verkleidung des Mauerwerks der Domus Aurea wahrscheinlich mit Stuck und Marmorplatten, Innenhof mit Wasserbecken der Domus Aurea, der ringsum von Marmorsäulen umgeben war, Skizze möglicherweise des Wasserbeckens der Domus Aurea, Feder in Braun; Ausführungen über die Groteskenmalereien an den Wänden und Gewölben der Räume und Gänge in der Domus Aurea, die als Vorbilder für Raffaels Fresken dienten (S. [3]), angebliche Überlegenheit der Groteskenmalerei in der Domus Aurea gegenüber den "abenteuerlichen u. unästethischen Gestalten, die ein ungereimtes Gemisch menschlicher u. thierischer Formen darbieten" auf den Fresken Raffaels, Beschreibungen von Groteskenmalereien in der Domus Aurea, Auffindung der Laokoon-Gruppe der griechischen Bildhauer Hagesandros, Athanadoros und Polydoros in der Nähe der Titusthermen, Charakterisierung der Groteskenmalerei in der Domus Aurea Kaiser Neros, Zuschütten der Räume mit den Groteskenmalerei zur Zeit des Kaisers Titus, Beschreibung der Mauer um die Thermen (S. [4]), Grundriss der Trajansthermen, die sich neben den Titusthermen ebenfalls auf dem Gelände der Domus Aurea befinden, Feder in Braun; Beschreibung der Trajansthermen (werden vom Verfasser nicht als solche bezeichnet), u. a. des Röhrensystems und der Gewölbe in den Trajansthermen (S. [5]), Ausführung der Mauern der Thermen aus Opus signinum, mit Skizze der Mauern, Feder in Braun; Einträge vom 10. April 1823 zum Tempel der Venus und der Roma und zum Friedenstempel in Rom: Definition des Begriffes Tempel bei den Römern, Beschreibung des Aufbaus eines römischen Tempels, Ausführungen über die Lage und das Aussehen des Tempels der Venus und der Roma, Beginn des Tempelbaus unter Kaiser Hadrian (S. [6]), Standort des Atriums Neronis mit dem Standbild von Kaiser Nero, Schilderung von Aelius Spartianus über die Aufstellung der Statue Kaiser Neros, Kritik des griechischen Architekten Apollodor von Damaskus an dem Tempelbau, daraufhin erfolgte Hinrichtung des Apollodor durch Kaiser Hadrian [neueren Forschungen zufolge hat die Hinrichtung Apollodors durch Kaiser Hadrian nicht stattgefunden], sehr detaillierte Beschreibung des Tempels, mit Nennung der Maße (S. [7]-[8]), Grundriss des Tempels der Venus und der Roma, Feder in Braun (S. [8]), zwei Darstellungen der Verkleidung des Tempels, Feder in Braun (S. [8]);
Maxentiusbasilika (Konstantinsbasilika) im Rom: Identifizierung der Ruinen am Rande des Forum Romanum als Maxentiusbasilika (Konstantinsbasilika), Beschreibung des Friedenstempels in "De bello judaico" ("Vom jüdischen Kriege") von Flavius Josephus (eigentlich Joseph Ben Mathitjau ha Kohen), Argumente gegen die Identifizierung der Ruinen der Basilika als der von Flavius Josephus in o. g. Werk beschriebene Friedenstempel, Aufzählung der Autoren, welche die Basilika in ihren Werken erwähnen (S. [9]), Nennung der Ausgrabung der Ruinen im Jahre 1811 (S. [10];
Einträge vom 13. April 1823 von den Wasserleitungen bzw. Aquädukten von Rom (Aqua Claudia bzw. Aqua Felice): Ausführungen über die Geschichte und Anlage der Aquädukte in der Epoche der römischen Republik und der Kaiserzeit (S. [10]-[12}; Abbildung der Bögen einer römischen Wasserleitung, Feder in Braun (S. [12]); Einträge vom 16. April 1823: Reise in einer Gruppe ("Karawane") nach Ostia Antica: ausführliche Beschreibung der Landschaft, die man auf der Fahrt von Rom nach Ostia Antica auf der Via Ostiense sieht, Besuche u. a. der römischen Ruinen von Decimo und Laurentum in der Nähe von Castel Porziano bei Rom und deren Beschreibungen (S. [13]-[14]), Fahrt nach Castel Fusano (S. [15]), Beschreibung v. a. der Umgebung des Schlosses Castel Fusano, Beschreibung der Tibermündung bei Ostia (S. [15]), kurze Darstellung der Geschichte von Ostia, Beschreibung der Ruinen von Ostia antica, u. a. des Theaters und eines Tempels (S. [16]);
Einträge vom 17. April 1823. Beschreibung der Diokletiansthermen in Rom: Erwähnung der Baumaßnahmen Michelangelos im Bereich der Diokletiansthermen und der Ausführungen Andrea Palladios über die Thermen, kritische Anmerkungen zum Baustil der Thermen (S. [17]-[18]);
Einträge über die Geschichte der "Gärten des Sallustius" (Horti Sallustiani) in der Nähe der Porta Collini zu Füßen des Quirinal in Rom (S. [18]-[19]);
Einträge vom 20. April 1823 über die Kirche Sant-Agnese fuori le mura in Rom (S. [19]-[21]; Ausführungen über die Geschichte und Beschreibung der Kirche Sant'Agnese fuori le mura, Erwähnung der Kirche Santa Costanza neben Sant'Agnese fuori le mura mit dem Grabmal der Constantia (Constantina), der Tochter Kaiser Konstantins des Großen, Beschreibung der Reliefs auf dem Sarkophag der Constantia und der Kirche Santa Costanza, Ansichten Antonio Nibbys zu dem Kirchenbau;
Eintrag über den Mons Sacer in Rom: Beschreibung des Weges von Rom zum Mons Sacer (S. [21]-[23]), Erwähnung eines Altars des Jupiters, der in der Antike auf dem Mons Sacer stand, Ausführungen über den Suizid des Kaisers Nero in der Nähe des Mons Sacer, Besuch des Schauplatzes des Sieges von König Tullus Hostilius über die Vejenter und Fidenaten im Jahre 665 v. Chr. in der Nähe von Rom;
Einträge vom 1. Mai 1823: Besichtigungen und Beschreibungen des Janusbogens (S. [23]), des Bogens der Geldwechsler (Arcus argentariorum) (S. [23]-[24]), der Cloaca Maxima (S. [24]), des Forum Romanums (S. [24]), der Phokas-Säule (S. [24]-[25], des Bogens des Septimius Severus (S. [25]), des Mamertinischen Kerkers (Carcer Tullianus) (S. [26]), des Tempels der Concordia (S. [26]-[27]), des Tempels des Jupiter Tonans und des Tempels der Fortuna (S. [27]);
Einträge vom 3. Mai 1823: Erläuterungen über die Geschichte des antiken Theaters in Rom (S. [28]), Bau antiker Theater unter Gnaeus Pompeius Magnus und Gaius Julius Caesar; Ausführungen über die Baugeschichte des Pantheon in Rom, Umwandlung des Pantheon in eine katholische Kirche, Geschichte des Pantheons unter den Päpsten (S. [29]-[30]), Beschreibungen des Trajansforums und der zugehörigen Bauten, wie dem Triumphbogen, der Basilika Ulpia, der Bibliothek, der Trajanssäule und des angeblichen Tempels, der seit 2004 als Wohnbebauung identifiziert wurde (S. [30]-[32]);
Einträge vom 11. Mai 1823: Bezeichnungen der Paläste der römischen Kaiser als domus und später als palatium nach dem Palatin (S. [32]);
Eintrag vom 11. Juni 1823: Ausflug von Rom nach Frascati zur Besichtigung der Stadt (S. [33]);
Einträge vom 12. Juni 1823: Ausflug nach Tusculum, Besichtigung der Ruinen der antiken Villen, Erwähnung der Ausgrabungen der Villen durch Lucien Bonaparte Principe de Canino e Musignano, Besichtigung und Beschreibung der Ausgrabungen von Tusculum, u. a. der Reste des römischen Amphitheaters, Besichtigung eines unterirdischen Raumes, Beschreibung und Abbildung des Gewölbes, Feder in Braun, Außenbesichtigung der Villa Rufinella, die zeitweise im Besitz des Lucien Bonaparte Principe de Canino e Musignano war, in der Nähe von Frascati (S. [33]-[34]), Beschreibung der Villa Aldobrandini und der Villa Taverna in Frascati (S. [34]-[35]), Besichtigungen von Tusculum, der Kirche der Villen Aldobrandini, Taverna, Mondragone und Ruffinella in Frascati und der Abtei Santa Maria di Grottaferrata in Grottaferrata, Anfertigung von Veduten durch den Verfasser (S. [36]);
Eintrag vom 13. Juni 1823: Wanderungen zum Albaner See, Castel Gandolfo, Rocca di Papa, Monte Cavo und nach Velletri (S. [36]);
Eintrag vom 14. Juni 1823: Besichtigungen des Palazzo Angelotti in Velletri, der Klosterkirche Sant'Oliva und der Ruinen der Tempel des Herkules und des Castor und Pollux in Cori ("Cora") (S. [36]);
Eintrag vom 15. Juni 1823: Besichtigungen der Stadtmauern der antiken Stadt Norba, Wanderung nach Norma und zu den Pontinischen Sümpfen zurück nach Cori (S. [36]);
Eintrag vom 16. Juni 1823: Anfertigung von Veduten und Durchführung von Messungen in Cori; Wanderung nach Palestrina (S. [36]); Eintrag vom 17. Juni 1823: Besichtigungen des Heiligtums der Fortuna Primigenia und des Nilmosaiks bzw. Barberinischen Mosaiks in Praeneste, dem antiken Vorgängerort von Palestrina, Anfertigung von Veduten durch den Verfasser in Palestrina; Besuch des Palazzo Barberini-Colonna in Palestrina, Wanderung nach Genazzano (S. [36]);
Eintrag vom 18. Juni 1823: Besichtigungen des Castello Colonna in Genazzano, Wanderung nach Olevano Romano, Bekanntschaft des Verfassers mit dem Maler Franz Horny, Besuch des Casinos von Carl Friedrich von Rumohr ("Rumor") in Olevano Romano, Wanderung nach Subiaco, Besichtigungen der Klöster San Benedetto und Santa Scolastica, Wanderung zum Wasserfall bei Tivoli ("Fall des Teverone" bzw. Wasserfall des Flusses Aniene) (S. [37]);
Eintrag vom 18. Juni 1823: Wanderung nach Tivoli, von dort Rückkehr nach Rom (S. [37])

Bemerkungen:
Der Verfasser des Reisetagebuches konnte trotz aufwändiger Recherchen leider nicht ermittelt werden. Es ist auch nicht ersichtlich, ob er Archäologe oder Architekt war. Für Letzteres spricht die Qualität der Zeichnungen, die in dem Reisetagebuch enthalten sind. Auch erwähnt der Autor, dass er Veduten bei seinem Aufenthalt in der Umgebung von Rom anfertigte, was auf eine künstlerische Begabung bzw. Ausbildung schließen lässt. Andererseits berichtet er bei einem Besuch von einer römischen Ausgrabungsstätte über Vermessungen, die er dort durchführte. Dies weist wieder eher auf eine archäologische Ausbildung hin. Sicher ist, dass der anonyme Verfasser über eine recht solide humanistische Bildung und gleichzeitig über eine künstlerische Begabung verfügte. 
Material: Werk 
[37] S. 6. April-19. Juni 1823 
Details ...
Symbol - Lesezeichen setzenBestellsymbol
Q 2/43 Bü 91Archivalieneinheit
o. V.: o. T. [Französischsprachige Beschreibungen der Gebäude am Markusplatz in Venedig (u. a. Dogenpalast, Prokuratien, Loggetta, Biblioteca Marciana) und der Piazzetta San Marco] 
Bemerkungen:
Wahrscheinlich ist der anonyme Verfasser ein Architekt oder Kunsthistoriker. 
Material: Werk 
4 S. o. J. 
Details ...