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Erste badische Landesaufnahme Gliederungsstufe
Zwischen 1761 und 1791 wurde die Markgrafschaften Baden-Durlach und - nach der Vereinigung von 1771 - Baden-Baden erstmals vollständig und kartographisch exakt vermessen. Vorarbeiten gab es vor allem in Baden-Durlach, aber erst unter der Leitung des Hauptmanns und Ingenieurs Jakob Friedrich Schmauß wurden auch die trigonometrischen Regeln beachtet. Die Landesaufnahme begann in den Oberlanden, dem "Markgräflerland", und endete mit der Vermessung des noch unregulierten Rheinlaufs.

Die Basispunkte im Oberland lagen in Eichstetten und auf dem Kaiserstuhl; von hier aus wurde Gemarkung für Gemarkung etwa im Maßstab 1:10.000 aufgenommen. Durch die Gemengelage mit Vorderösterreich war die Arbeit schwierig, obwohl nur Inselkarten entstanden (also kein fremdes Territorium erfasst wurde); lediglich die angrenzenden Gemarkungennamen sind eingetragen. Wo die Gemarkungen den Schwarzwald berührten, bezeichneten meist Schraffen die Höhenunterschiede, z.T. auch Farbwechsel; hier gelangten die Geometer aber an ihre technischen Grenzen.

Die Geometer stellten mehrere Serien her. Die durch ihre "Embellisments" (Randleisten, Ornamente, Titelkartuschen, anspielungsreiche Genreszenen, tromp d'oeil-Techniken) aufwendigste Serie war für den Landesherren bestimmt, aber auch das fürstliche Archiv erhielt von Anfang an Belegstücke. "Generalkarten" im Maßstab etwa 1:19.000 fassten die Herrschaften jeweils zusammen, sie entstanden bis 1802. An eine Übersichtskarte aller Landesteile war nicht gedacht. Die Serien sind nur in Fragmenten erhalten, zusammengenommen liegen jedoch die meisten Gemarkungen vor; die Rheinlaufkarten und das Kartenwerk zur linksrheinischen Grafschaft Sponheim sind noch verschollen.

Im Generallandesarchiv bildete man vermutlich zunächst vier territoriale Gruppen (Zählung I - IV, I untere Markgrafschaft usw. ), verteilte die Pläne dann aber doch im Kartenselekt auf das badische Ortsalphabet und gab so ihren Entstehungszusammenhang auf; die Übersichtskarten gelangten in den Bestand H-f, die auf Seide gemalte Generalkarte der Oberlande zu den Plänen des Hausfideikommiss. Einzelne Karten wurden auch erst im 20. Jahrhundert dazuerworben. Erst Alfons Schäfer und Eugen Reinhard untersuchten Entstehungsgeschichte und Überlieferung. Maria Salaba und Gisela Schenck lieferten im gedruckten Inventar der Gemarkungspläne genaue Beschreibungen; ihre Titelaufnahmen liegen dem online-Findmittel in einer redigierten Fassung zugrunde.

Die systematische Digitalisierung der Pläne im Jahr 2011 bot die Möglichkeit, die erste badische Landesaufnahme erstmals virtuell wieder in ihrem Entstehungszusammenhang darzustellen. Da die Vermessungsarbeiten von Landesteil zu Landesteil nach Personen und Datum in den Akten relativ gut dokumentiert sind, ließ sich die originale Gruppierung der Pläne annähernd rekonstruieren; sie ordnen sich so nach Entstehungsraum und -zeit neu. Auch die Serien wurden nach Möglichkeit wieder hergestellt. Grundlage dafür sind die Untersuchungen von E. Reinhard. Seine Datierungen für die Vermessungskampagnen der Oberlande werden genannt, wenn die Karten selbst undatiert sind. Manche Reinzeichnungen sind allerdings erst einige Jahre später entstanden, sodass diese Zeitangaben in Klammen eher den terminus post quem bezeichnen. Für die Unterlande um Durlach und Pforzheim und die Herrschaft Mahlberg existieren nur einfachere Fassungen, die Aufteilung in Serien entfiel hier.

Karlsruhe, im November 2011
Konrad Krimm Literatur, Abbildungen

Alfons Schäfer, Die erste amtliche Vermessung und Landesaufnahme in der Markgrafschaft Baden im 18. Jahrhundert, in: Beiträge zur geschichtlichen Landeskunde (Festschrift R. Oehme), Stuttgart 1968, S. 141-165
Heinz Musall u.a., Landkarten aus vier Jahrhunderten, 2. Aufl. Karlsruhe 1987
Eugen Reinhard, Die topographische Landesaufnahme in den badischen Markgrafschaften im 18. Jahrhundert, in: 4. Kartographisches Colloquium Karlsruhe 1988, Berlin 1990, S. 73-84
Marie Salaba, Gisela Schenck, Gemarkungspläne im Generallandesarchiv Karlsruhe, Stuttgart 2001 

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