Virtueller Ausstellungskatalog

Mechthild (1419–1482) im Spiegel der Zeit

Mehrseitiger Artikel

I. Die Kurfürsten von der Pfalz und ihr Heidelberger Hof

Ehevertrag
Der Ehevertrag zwischen Mechthild von der Pfalz und Ludwig I. von Württemberg
1419 November 25
Ausfertigung, Pergament, 52,5 x 74 cm
28 anhängende Siegel, 1 Siegel verloren
HStAS A 602 Nr. 119

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Die Pfalzgrafen bei Rhein gehörten im frühen 15. Jahrhundert zu den mächtigsten Fürsten im deutschen Reich: Mechthilds Großvater Ruprecht († 1410) war römisch–deutscher König, ihr Vater Ludwig III. († 1436) ein einflussreicher Kurfürst. Er fungierte als Vertreter des Königs und war auch Protektor des bedeutenden Konstanzer Konzils.

Der Heidelberger Hof der Pfalzgrafen besaß damals neben seiner politischen Bedeutung auch eine starke kulturelle Ausstrahlung. Mechthilds Eltern, Kurfürst Ludwig und seine Frau Mechthild von Savoyen, setzten wichtige Impulse in Literatur, Architektur, Kunst und Musik. Zu den berühmten Gästen am Hof zählte etwa der Sänger Oswald von Wolkenstein, der in seinen Liedern sogar die kurfürstlichen Kinder im Heidelberger Schloss besang – an der Spitze Mechthild, die älteste Tochter des Kurfürsten.