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01.06.2018

Archivale des Monats Juni 2018

Grund- und Aufriss als Entwurf für den geplanten Neubau der Kirche St. Jakobus in Bad Imnau von Christian Großbayer, 1778 (Staatsarchiv Sigmaringen Ho 177 T 4 Nr. 495)

Grund- und Aufriss als Entwurf für den geplanten Neubau der Kirche St. Jakobus in Bad Imnau von Christian Großbayer, 1778 (Staatsarchiv Sigmaringen Ho 177 T 4 Nr. 495)

Da die Kirche des hohenzollerischen Dorfes Bad Imnau laut einem Bericht von 1778 einsturzgefährdet war, sollte der Baumeister Christian Großbayer aus dem benachbarten Haigerloch eine neue errichten. Der Vertrag dafür wurde 1778 mit ihm geschlossen.

Den Grund– und Aufriss zeichnete er im Zuge der Bauvorbereitungen. Er plante einen relativ schlichten Bau mit Rechteckschiff, halbrundem Chor und eingezogenen Rundbogenfenstern. Schon im darauffolgenden Jahr zog sich Großbayer von dem Projekt zurück. Der Baumeister Matheis Pfeffer aus Bierlingen vollendete die Kirche.

Großbayer prägt mit seinen über 50 Bauprojekten bis heute zahlreiche Orte in den ehemaligen Fürstentümern Hohenzollern–Hechingen und Hohenzollern–Sigmaringen sowie angrenzenden Territorien. Der jüngste Sohn einer Maurerfamilie entwarf und errichtete nicht nur Kirchen, sondern wurde auch mit Arbeiten an privaten, herrschaftlichen und öffentlichen Gebäuden beauftragt und war Bauinspektor des Fürsten von Hohenzollern–Hechingen. Als aktiver und angesehener Bürger seiner Heimatstadt Haigerloch nahm Christian Großbayer dort öffentliche Ämter wahr.

Zum 300. Geburtstag dieses bedeutenden Barockbaumeisters zeigen das Staatsarchiv Sigmaringen und die Stadt Haigerloch vom 17. Mai bis zum 15. Juli 2018 die Sonderausstellung "Christian Großbayer 1718 — 1782 Baumeister aus Haigerloch" im Alten Pfarrhaus Haigerloch, Schloßsteige 2. Sie umfasst detailreiche Originalbaupläne Großbayers aus den Beständen des Staatsarchivs Sigmaringen, aktuelle Fotografien der Bauten sowie ein Votivbild des Baumeisters. Eine Kabinettausstellung über Großbayers Lebenswerk ist im Zuge der Barockwoche Sigmaringen vom 14. – 17. August 2018 im Staatsarchiv Sigmaringen zu sehen.

Ein Archivale aus dem Landesarchiv Baden–Württemberg, Staatsarchiv Sigmaringen Ho 177 T 4 Nr. 495