Internetausstellung
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Im Jahre 1892/93 hatte Carl Kellner die bereits 1820 gegründete Karlsruher Hofkunsthandlung Johann Velten am Rondellplatz (Erbprinzenstraße 1) erworben und unter dem bekannten Namen weitergeführt. Der renommierte Kunstverlag der Residenzstadt wandte sich nun mit großem Erfolg einem in den 1870er Jahren entstandenen neuen Massenmedium, der Künstler-Postkarte zu. Professoren und Absolventen der Großherzoglich Badischen Kunstgewerbeschule konnten für die Mitarbeit gewonnen werden. Ein großer Teil ihrer Original-Aquarelle wird noch heute im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe verwahrt.
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Besonders viele Vorlagen für die im aufwendigen 13-Farben-Druck hergestellten und teilweise preisgekrönten Postkarten (A6-Format mit 8,7 x 13,4 cm) stammen von den Künstlern Heinrich Kley (1863-1945), Karl Mutter (1869-1956) und Manuel Wielandt (1863-1922). Lithographische Arbeiten wurden häufig von der Firma Ernst Nister in Nürnberg, der Druck von der Firma Wolfrum & Hauptmann ebendort erledigt. Öfters wurde mit dem verwandtschaftlich verbundenen Verlag Schmidt-Staub & Co, ebenfalls in Nürnberg, zusammengearbeitet. Im Mai 1897 wurde die Serie I "Vom Schwarzwald und Oberrhein" (25 Karten) ausgeliefert, rasch folgten weitere 22 geographisch gebundene Serien.
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Aufgrund der 1976 erfolgten Schenkung des Verlagsarchivs Rolf Kellner (vgl. GLA, F-S Kellner) und einer Erwerbung aus dem Jahre 1990 verfügt das Generallandesarchiv nunmehr über einen fast vollständigen Satz der 550 erschienenen Künstler-Postkarten. Das zugehörige Repertorium wurde 1994 von Peter Kühne erstellt. Bereits 1992 hatte der Förderverein des Generallandesarchivs einen ersten Kalender mit ausgewählten Motiven herausgebracht.
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In der hier folgenden Präsentation von 50 Postkarten werden einige der im Bestand vorhandenen Motive von badischen Orten vorgestellt.
Karlsruhe, November 2003, rb/cr