"Tötung in einer Minute."

Die Opfer der "Euthanasie" - Aktion

Über 70.000 Menschen - laut anderen Quellen 190.000 Menschen - mit geistigen Behinderungen und psychiatrischen Erkrankungen wurden 1940 und 1941 während der "Aktion - T4" in sechs Vernichtungszentren ermordet.

Die Vernichtungsanstalten im Deutschen Reich:
  • Grafeneck bei Stuttgart
  • Brandenburg bei Berlin
  • Bernburg bei Magdeburg
  • Hartheim bei Linz
  • Sonnenstein bei Pirna
  • Hadamar bei Frankfurt am Main
Grafeneck war der Ort, an dem am 18. Januar 1940 die systematische, industrielle Vernichtung von Menschen im NS-Deutschland begann.
Dadurch bekam Grafeneck "Vorbildcharakter" für andere Vernichtungsanstalten im Deutschen Reich.

Allein im Schloss Grafeneck, der zentralen Tötungsstätte in Südwestdeutschland, wurden 1940 von Januar bis Dezember 10.654 Menschen ermordet - Männer und Frauen, alte Menschen, Erwachsene, Jugendliche und Kinder.

Die ersten Opfer Grafenecks kamen aus der bayerischen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing - Haar bei München, dessen Leiter Dr. Hermann Pfannmüller ein Befürworter der "Euthanasie" und für die "T4" als Gutachter tätig war. Er entschied über Leben oder Tod tausender Menschen.

Ungefähr 4.500 Opfer stammten aus badischen, knapp 4.000 aus württembergischen, über 1.500 aus bayerischen Einrichtungen, sowie ungefähr weitere 500 aus anderen Anstalten des Reiches. In Württemberg wurden aus über 20 Einrichtungen Patienten nach Grafeneck gebracht und dort ermordet.

Die vier Opfer - Gruppen

1. Menschen, deren Arbeitsfähigkeit eingeschränkt war.
2. Menschen, die sich länger als fünf Jahre in einer Anstalt befanden.
3. Menschen, die gerichtlich in eine Anstalt eingewiesen wurden.
4. Menschen, die "nicht deutschen oder artverwandten Blutes" waren, was sich im Regelfall auf Menschen jüdischer Religionszugehörigkeit bezog. Schon bei der "Euthanasie" - Aktion hatten es die Nationalsozialisten vor allem auf Juden abgesehen.

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