Akten zur Beraubung der fürstlichen Kunstkammer durch den Rentkammerrat Christian Gottlieb Drescher in den Jahren 1772 und 1773.
Verzeichnis der bei der Oberhofmarschallamtsregistratur vorhandenen Akten Nr. 1-35; o.D. NB: Nr. 11-14 sind parallel als "Nr. 12-15" bezeichnet. Die folgende Nummerierung entspricht dem Aktenverzeichnis. Zu den von Drescher entwendeten Objekten siehe auch A 20 a Bü 35 Nr. 4 b) und Bü 114 Nr. 1.
1.) Dekret des Oberhofmarschallamts zur Inventur der Kunstkammerbestände nach der von Antiquar (Johann Friedrich) Vischer gemachten Anzeige über die Entwendung von Pretiosen; 25. Juni 1772.
2.) Schreiben Vischers an Herzog Karl Eugen wegen Übersendung des Verzeichnisses gestohlener Objekte; 6. Juli 1772.
(3.) Verzeichnis der aus dem Naturalienkabinett gestohlenen Objekte; 1772 - fehlt)
4.) Bericht des Oberhofmarschallamts über Vischers Anzeige des Diebstahls, die darauf folgende Untersuchung, die Rekonstruktion des Tathergangs und die darauf beschlossenen Maßnahmen: Einerseits sollen innerhalb der Räume zusätzliche Sicherungsmaßnahmen eingebaut werden, andererseits die durch den Dieb an der Tür vorgenommenen Manipulationen belassen werden, um ihn in Sicherheit zu wiegen und zu einem neuen Versuch zu verleiten; 11. Juni 1772.
5.) Genehmigung der auf Vischers Anzeige vom Oberhofmarschallamt vorgeschlagenen Maßnahmen durch Herzog Karl Eugen; 15. Juni 1772 (Kopie).
6.) Bericht des Hofrats (Albrecht Jakob) Bühler (1722-1794) über Vischers Verzeichnis der gestohlenen Objekte (insgesamt 49 Stück Pretiosen, 119 Artefactis, 56 Naturalien, 17 Mineralien, vier Vegetabilien, sieben Animalien, 63 Conchylien, acht versteinerte und mineralisierte Conchylien, fünf Marinis, 130 Objekte anderer Art, drei Bücher in Folio und ein Stück in drei Bänden in Quarto, das Inventar zu Kasten H und das Kästlein Lit. A mit fünf leeren Schubladen), Stand der Ermittlungen (bisher keine Spur), Folgerungen über die Absichten des Diebs (weniger Verkauf der Objekte als Anlegung einer eigenen Sammlung) und daraufhin beschlossene Maßnahmen (Geheimhaltung, Beobachtung von Auktionen bzw. Nachlassverkäufen, Einbeziehung von Antiquar Vischer in die Ermittlungen, Durchführung eines neuen Kunstkammersturzes im kommenden Frühjahr); 2. November 1772.
7.) Billigung der vorgeschlagenen Maßnahmen durch Herzog Karl Eugen; 7. November 1772 (Kopie).
8.) Billigung der vom Oberhofmarschallamt nach dem neuerlichen Einbruch in der Kunstkammer vorgeschlagenen Maßnahmen durch Herzog Karl Eugen; 8. Oktober 1773 (Kopie).
9.) Verzeichnis der Objekte, die im Zimmer des Kammerrats Drescher gefunden wurden (Bescheinigung der Übergabe durch Drescher selbst); 11. Januar 1774: - Bücher, - Jaspis-, Achat- und Marmorstücke, - ein Stück von einem Cannstatter Fossil, - eine venezianische Gondel, - ein Stück von einem Rostro Pristis, - Geschirr aus Elfenbein, Maserholz, Horn, Schildpatt, Porzellan und Glas, - Zierstücke aus Glas und Elfenbein, - eine Kiste mit Pretiosen (vgl. Nr. 23).
10.) Bericht über die im Auftrag des Oberhofmarschallamts auf Anregung Vischers durchgeführte Versiegelung mehrerer Kästen in der herzoglichen Kanzlei, im Alten Schloss in den zur Schuldenliquidation eingeräumten Zimmern und im Prinzenbau im Renovationsdeputationszimmer, zu denen niemand außer dem Rentkammerrat Drescher den Schlüssel besitze, durch Hofrat (Karl Friedrich) Andreae (1741-1821), Expeditionsrat (Gotthold) Stäudlin (d. Ä., 1726-1794) und Hausschneider Wolff; 13. Januar 1774.
11.) Verzeichnis der Objekte aus der herzoglichen Konditorei, die im Naturalienkabinett des Kammerrats Drescher gefunden wurden, unterzeichnet von (Karl Ludwig Friedrich) Chambon (1739-1795), Andreae und den Gerichtsverwandten (Christoph Peter) Seeger; 13. Januar 1774: - Geschirr aus Glas, Porzellan und Fayence, - Figuren aus Holz und Blei, - Model aus Blei, - Metallkacheln, - silberne Rahmenteile von Spiegeln, - weitere Objekte aus Silber. 12.) Verzeichnis der in Dreschers Behausung gefundenen Objekte aus der Kunstkammer, bestätigt durch Johann Friedrich Vischer, Hofrat Andreae, Gerichtsverwandter Seeger; 13. Januar 1774: - Sockel, - Elfenbein- und Holzfragmente, - Glasschalen, - Achat- und Jaspisstücke, - Kupferstiche, - Behältnisse u.a. aus Holz, - leere Rahmen, - Gemälde, - Zierstücke aus Elfenbein und Perlmutt, - Ringe mit edlen Steinen, - Figuren aus Holz und bronziertem Gips, - ein Hüfthorn aus Elfenbein, - Schildkröten, - ein Fossil.
13.) Verzeichnis der in Dreschers Haus gefundenen Objekte aus der herzoglichen Kastellanei, bestätigt durch den (Kammerdiener und) Kastellan (Johannes) Hartmann, Andreae, Seeger; 13. Januar 1774: - verzierte Teile von Möbeln und Spiegeln, ein Spiegel mit vergoldetem Rahmen, - Tischdecken, Vorhänge, - "Harperische Surports" (d.h. Gemälde, die über einer Tür angebracht waren, von Adolf Friedrich Harper, 1725-1806), - "Pyramiden".
14.) Verzeichnis weiterer Objekte, die bei der Hausdurchsuchung gefunden wurden und nach Vermutung des Kastellans Hartmann ins Schloss gehören, unterzeichnet von Andreae und Seeger; 13. Januar 1774: - ein Soldatenranzen, - ein Riemen von einer Patronentasche, - ein Paket ausgebrannter "Dressen", - Teile einer Grenadierkappe.
15.) Auszug des Regierungsratsprotokoll zur Verzeichnung der beschlagnahmten Gegenstände und ihrem Transport in das Stuttgarter Schloss; 14. Januar 1774.
16.) Bitte des Stadtoberamtmanns (Georg Christoph) Griesinger (+ 1782) um Verhör des Konditoreigesellen (Karl Ludwig Friedrich) Chambon in der Drescherischen Inquisition wegen Klärung der Herkunft des bei Drescher gefundenen, von der Hofkonditorei beanspruchten Porzellans; 3. Februar 1774.
17.) Bitte Griesingers um die für eine Schätzung der von Drescher geraubten Objekte notwendigen Akten zwecks Fertigstellung des Inquisitionsberichts; 7. Februar 1774.
18.) Griesinger an Oberhofmarschallamt wegen Sendung der zum Fall Drescher gehörigen Inquisitionsakten sowie mehrerer Beweisobjekte (eine Schale von einem Jaspislöffel, Einbruchsinstrumente); 26. Februar 1774.
(19.) Auszug eines Inventars der auf Georgii 1773 entwendeten Stücke; 14. Januar 1774.)
20.) Protokoll der Verhandlungen im Fall Drescher, verfasst durch den Gerichtsverwandten Christoph Peter Seeger, den Ratsverwandten Johann Jakob Huber und den Stadtschreibereisubstituten (Wilhelm Friedrich) Trautwein: a) Untersuchung der versiegelten Kästen in den von Drescher genutzten Amtsräumen und Verzeichnung sämtlicher darin oder in Dreschers Haus gefundenen Objekte durch o.g. Urkundspersonen; 14. Januar 1774. Funde in einem Kästlein im "immediaten Deputationszimmer" im alten Schloss: - Marmortäfelchen (nach Aussage von Substitut Breyer und Skribent Bilfinger kein Teil des Diebesgutes), - versteinertes Holz, - ein Inventar des Münzkabinetts, - ein Pretiosenverzeichnis, - Bücher, Urkunden, Akten, Rechnungen und weitere Schriftstücke, - Gemälde und Kupferstiche, - Möbelteile, - ein Nagelbohrer, - ein Teil eines Tür- oder Fensterriegels, - eine Schüssel mit Petschaften, - Fernrohre, - Geschirr aus Zinn, Keramik, Porzellan, Glas und Achat, - silberne Knöpfe, - Werkzeug und Schreibgerät. Ebd. in der Garderobe: - ein Soldatenranzen, - ein Sesselüberwurf, - Glasgeschirr aus der Hofkonditorei, - ein Rahmen, - ein alter Vogelkäfig, - Spiegelstücke. Weiter wurden folgende Objekte, die Drescher weitergegeben hatte, durch verschiedene Personen der Deputation übergeben: - mehrere Porträts durch Regierungsrat (Adolf Maximilian) Ruoff; - ebenso durch Kreiskanzlist Widmann; - ein Riemen von einer Patronentasche durch Substitut Breyer; - dito sowie ein Kupferstich durch Scribent Bilfinger; - "Blumen-Scherben" durch Buchhalter (Johann Friedrich) Bollinger; - eine Venusmuschel durch Buchhändler (Johann Christoph) Erhardt (1724-1784). b) Transport der beschlagnahmten Objekte zur persönlichen Inspektion durch den Herzog ins Kammer-Tisch-Zimmer im Alten Schloss auf Anordnung von Regierungsrat (Johann Friedrich) Kauffmann; 15. Januar 1774. c) Transport weiterer Objekte ins Alte Schloss; 17. Januar 1774. Aus dem versiegelten Drescherischen Naturalienzimmer: - Behältnisse, - Büsten, - Geweihe u.a. zoologische Präparate, - Landkarten, - ein Kästlein mit Conchilien. Aus dem Prinzenbau: - Weitere Büsten, - Behältnisse "mit allerhand Sachen". Eingesandt von Dreschers Ehefrau: - Spiegel, - hölzerne, vergoldete Knöpfe zum Glaskasten, - Knöpfe aus Hirschzahn in Goldfassung. c) Übergabe der im Verzeichnis "der zurückgekommenen Drescherischen Verehrungen" (s.u. Nr. 22) unter Nr. 24-37 beschriebenen Objekte durch Hofrat (Gottlieb Friedrich) Paulus, Oberamtmann in Schorndorf (1733-1803); 21. Januar 1774 d) Transport weiterer Objekte ins Alte Schloss; 22. Januar 1774: - Kammerrat Ensslin überbrachte eine Zeichnung, die in Dreschers Schlafgemach gefunden wurde. - Gemälde von Harper und (Johann Jakob) Morff (1738-1802). e) Letzte Transporte aus Dreschers Haus ins Alte Schloss; 24. Januar 1774. f) Erstellung eines Verzeichnisses der nach wie vor fehlenden Stücke nach Abgleich der beschlagnahmten Objekte mit Vischers Liste der fehlenden Kunstkammer-Objekte; 25. Januar 1774. g) Sendung einzelner Stücke an das Stadtoberamt; 26. Januar 1774. h) Rücksendung dieser Stücke; 27. Januar 1774. i) Ergänzung der Inventare der beschlagnahmten Objekte um die letzten aus dem Drescherischen Naturalienzimmer geholten Objekte sowie 27 Konfektschalen aus einer Kommode Dreschers, die der Kurator und Ratsverwandte Obermeyer eingeschickt hat; 28. Januar 1774.
21.) Liste der Inventarnummern derjenigen Objekte, die zur Begutachtung durch die Inquisition an das Stadtoberamt geschickt wurden (s. Nr. 20 g); 26. Januar 1774.
22.) Verzeichnis der von Privatpersonen anlässlich der Untersuchung im Fall Drescher eingeschickten Objekte, erstellt im Beisein von Professor Vischer, Sekretär (Friedrich Hermann) Blanchot, dem Gerichtsverwandten Seeger, dem Ratsverwandten Huber und Stadtschreiberei-Substitut Trautwein; 15. Januar bis 28. Februar 1774. Antiquar Vischer, Blanchot, Wolff und Chambon bescheinigen per Unterschrift die Übernahme der Objekte durch die Kunstkammer bzw. die Hofkonditorei; 19.-22. Juli 1774. (Es handelt sich im wesentlichen um die bereits im Protokoll (Nr. 20) unterm 14. und 17. Januar festgehaltenen Objekte, außerdem:) - Miniaturen u.a. Gemälde (u.a. von Harper), - Kupferstiche (z. T. in goldenen Rahmen), - Würfel aus Elfenbein, Bernstein und Amethyst, - Schnecken, - eine Schildkröte, - in Gold gefasste Knöpfe aus Hirschzahn, - "gläserne Piecen", - Glasgeschirr, - stählerne Stücke zu einem Degengefäß, - Behältnisse aus Achat und Glas, - bronzierte Gipsbüsten, - Besteck(-teile) aus Jaspis, Pelrmutt und emailliertem Silber, - Figuren aus Wachs, Elfenbein, - Bücher, - Ringe aus Achat, - Messingleuchter mit Hirschhorn, - eine wollene Kronleuchterquaste, - ein eiserner Kürass. Diese Objekte wurden teils in Dreschers Kommode oder Nachtrock gefunden, teils von Personen abgegeben, die sie von Drescher als Geschenk erhalten hatten. Neben den in Nr. 20 genannten Personen trugen zur Sammlung der Objekte bei: - Antiquar Vischer, - dessen Bruder, Ratssekretär und Registrator (Johann Jakob) Vischer (+ 1804), - Traiteur (Johann Philipp) Büchler, - Lieutenant Frisot, - Landschaftskanzlist Frisot, - Kreiskanzlist Widmann, - Hofrat und Regierungsrat Kauffmann, - Regierungsrat und Kammerprokurator (Johann Friedrich) Stockmeyer (1724-1777), - der ehemalige Vogt (Karl Friedrich) Straßheim zu Oppenweiler, - "der alte Bertram", - das Stadtoberamt, - (Rentkammer-Vize-)Direktor (Johann Christoph) Derdinger, - Bauhof-Schieferdecker Leopold Baur, - Hofknopfmacher (Jakob) Ulrich Lenz, - der ehemalige Amtmann (Johann Andreas) Löw, - Hofmaler (Nicolas) Guibal (1725-1784), - Amtmann (Christian Friedrich) Kortenbader von Liebenzell (+ 1785), - Stadtschreiber (Jakob Friedrich) Klüpfel (1718-1785), - Sekretär Grohs, - der katholische Hofkaplan (Franz Anton) Seiz, - Expeditionsrat Schneider.
23.) Verzeichnis sämtlicher Objekte, die anlässlich der Untersuchung im Fall Drescher bei diesem gefunden und in das Alte Schloss gebracht wurden, nummeriert von 1 bis 691; Zeugen wie Nr. 22; 11. Januar bis 31. Mai 1774. Antiquar Vischer, Blanchot, Wolff, Chambon und Brandt bescheinigen per Unterschrift die Übernahme der Objekte durch die Kunstkammer, die Kastellanei bzw. die Hofkonditorei; 19.-22. Juli 1774. Neben den Stücken, die bereits im Verzeichnis Nr. 9 und Nr. 11-14 (hier Objektnr. 109-240) und jenen aus dem Immediat-Deputationszimmer, dessen Garderobe, aus Dreschers Haus und der Kommode in Dreschers Schlafzimmer, die im Verzeichnis Nr. 23 aufgeführt sind (hier Objektnr. 289-336, 573-574, 651-652), stammen die hier verzeichneten Objekte aus einem mit Papier überzogenen Kistlein (erwähnt in Verzeichnis Nr. 9), einem zugenagelten Holzkistlein, das am 15. Januar ins Alte Schloss gebracht wurde, aus Dreschers Haus (Transporte vom 15., 17., 22. und 24. Januar, 4. und 26. Februar, 23. März, 28. und 31. Mai), aus dem Renovationsdeputationszimmer und aus dem Kästlein auf der Rechenbank. Außer den bereits erwähnten Stücken umfasst das Verzeichnis folgende Stücke: - Gemälde, mit und ohne Rahmen, tw. hinter Glas (z. T. auf Kupfer- oder Silberblättern), - Besteck(-teile) aus Jaspis, Chalzedon, Silber, Perlmutt, Kristall, Hirschhorn, Korallen, Nilpferdzahn ("dente hippopotami"), Holz, Stachelschwein-Stachel - Schreib- und Zeichengeräte, - Geschirr aus Achat, Jaspis, (vergoldetem) Silber, Kristall, Glas, Koralle, Kokosnuss, Serpentinstein, Elfenbein, Messing, Rhinozeroshorn, Alabaster, Holz, Bernstein, Fayence, Kupfer, Porzellan, Zinn, - Zierstücke (u.a. kleine Figuren, Miniaturen) aus Glas, Perlmutt, Elfenbein, Gold, Perlen, Büffelhorn, Koralle, Email, Silber, Bernstein, - Behältnisse aus Elfenbein, Silber, Glas, Messing, Leder, Schildpatt - goldgefasste Knöpfe aus Hirschzähnen, - Ringe u.a. Schmuck aus Gold, Steinen, Kristall, Email, vergoldetem Kupfer - Stahlkettchen, - (tw. geschliffene) Stücke (u.a. Kugeln, Würfel) von Achat, Jaspis, Chalzedon, Marmor, Korallen, Kristall (tw. in Silber gefasst), Horn, Bernstein, Edelsteine, Glas, - Reliefs und Figuren aus Holz, - Muscheln und Schnecken, - Fossilien (u.a. aus Cannstatt), - botanische Präparate, - Petschafte aus Messing, - eine Rauchpfanne aus Messing, - Messingkugeln u.a. Teile zu einem "Feuerhund" (Kaminständer), - Feuerspritzen aus Messing, - Kupferstiche mit und ohne Rahmen, - Inventare des Münzkabinetts und der Kunstkammer, - leere Schubladen aus dem Münzkabinett, - Schildkröten u.a. zoologische Präparate, - bemalte Glasfenster, - Figuren aus Gips, Blei, Holz, - Sockel aus Holz, Marmor, Gips, - ein indianisches Vogelnest (zerbrochen), - ein Kompass aus Messing, - Samtstücke, - Münzen, - Mineralien, - Metallwerkzeug, -schlösser und -schlüssel, - eine Metallglocke, - ein Hundehalsband, - ein indianisches Körblein, - Geweihe, - Möbelteile, - Landkarten, - Spiegel, - Rüstungsteile aus Metall und Leder, - Kruzifixe, - eine kleine Sonnenuhr aus Elfenbein, - ein Paternoster aus Horn, - Bücher, - türkische Messer, z. T. aus Silber, - Fragmente aus Elfenbein, Gold, Silber. 24.) Rückgabe von Marmorproben (Nr. 289-295) durch Professor Vischer, die Drescher noch nicht bezahlt hatte; 3. März 1774.
25.) Quittung der Rückgabe von sieben der in Nr. 23 verzeichneten Stücke an die Montirungs-Cammer, unterzeichnet durch Obrist (Johann Jakob) Boger (1725-1812); 22. Juli 1774.
26.) Protokoll über die Schätzung des Werts der von Drescher entwendeten, in Nr. 23 verzeichneten Objekte ("Aestimation"): Die Objekte werden jeweils nach Sachgebiet des Gutachters geordnet unter Angabe ihrer Nummern in Verzeichnis Nr. 23 und des ihnen beigemessenen Wertes aufgeführt. Der Gesamtwert der von Drescher geraubten Stücke beläuft sich demnach auf 2271 fl. 29 kr. Zeugen der Schätzung: Vischer, Blanchot. Gezeichnet durch Vischer, Chambon und Trautwein; 25. Februar bis 4. März 1774. Gutachter: - Hofglaser Johann Adam Ruef, - Buchhändler Erhardt, - Goldarbeiter Heuglin, - (Kunstmaler) Guibal, Harper und (Pierre Francois) Lejeune (1721-1790), - Professor Vischer, - Hofschreiner Johann Konrad Sigler, - Hofdreher Johann Heinrich Brauns, - Hofzinngießer (Christian Ludwig) Pelargus (1741-1796), - Hofschlosser(Karl Friedrich) Wölflen, - Handelsmann Franz Ludwig Vinassa, - Kammerdiener und Kastellan Hartmann.
27.) Vischer an Herzog Karl Eugen wegen Weiterleitung der "Aestimation" (Nr. 26); 10. März 1774.
28.) Akten, die Drescher aus der Kunstkammer entwendet hat und die in seinem Logis vorgefunden wurden: a) (laut Inhaltsverzeichnis: Schreiben von Gottfried Faber an den Sekretär und Antiquar (Johann Gottfried) Schuckard (ca. 1680-1752); 6. Juli 1735 - fehlt) b) (ebenso: Kunstkammer-Inventar in Quarto, defekt - fehlt hier, aber vgl. A 20 a Bü 89) c) "Notamina" des Antiquars (J. G. Schuckard) über die Inventare zu den Kästen Lit. A bis O; 18. März 1723. d) Notizen (des Antiquars J. G. Sschuckard) zum Inventar zu Kasten S (Münzen), o.D. (1723-52). e) Verzeichnis von 113 Objekten, die auf Befehl (Herzog Karl Eugens) vom 11. bis 18. Dezember 1750 dessen Rat und Leibmedicus Dr. (Johann Albrecht) Gessner übergeben wurden (NB: als Grundstock des Pretiosenkabinetts in Ludwigsburg). NB: e) ist eine Abschrift von A 20 a Bü 33 Nr. 1 (zum Inhalt s. dort) aus der Hand Vischers.
29.) Regierung an Oberhofmarschallamt wegen Bestrafung Dreschers; 4. Juli 1774.
30.) Auszug des Regierungsratsprotokolls betreffs Verfahren zur Restitution der von Drescher entwendeten Sachen; 9. Juli 1774.
31.) Auszug des Rentkammerprotokolls betreffs Haftung Dreschers für die Ersetzung der entwendeten und verderbten Gegenstände; 15. Juli 1774.
32.) Ratsverwandter Johannes Ostermaier, Kurator der Drescherischen Mass, an Herzog Karl Eugen wegen Trennung der Objekte aus Dreschers Besitz von den durch Drescher gestohlenen Gegenständen; 10. August 1774.
33.) Expeditionsrat und Residenzbaukassier (Wilhelm Andreas) Ergenzinger an Herzog Karl Eugen wegen Weiterleitung der Verhöraussage des Hofschieferdeckers Leopold Baur, der in einer von Drescher veranstalteten Lotterie eine silberne Seifenbüchse gewonnen hatte; 6. und 29. August 1774.
34.) Auszug des Rentkammerprotokolls zur Notwendigkeit der Bestellung eines Syndicus Cameralis zwecks Einklagung der Inquisitionskosten und der von Professor Vischer noch zu benennenden Schäden an nicht zur Kunstkammer restituierten oder beschädigten Objekten in dem ab 23. Januar anberaumten Gantprozess gegen den ehemaligen Kammerrat Drescher; 3. Januar 1775.
35.) Verzeichnis der Akten aus der Oberhofmarschallamtsregistratur, die für die Untersuchung im Fall Drescher dem Stadtoberamt übergeben, jedoch von dort nicht retradiert, sondern mit den übrigen Drescherischen Kriminalakten in einen bei der Stadtmagistratsregistratur befindlichen Folianten eingebunden wurden; o.D. |