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Bauernkrieg
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H 54 Bü 66Archivalieneinheit
Schriftwechsel des Deutschmeisters Dietrich von Cleen und dessen Nachfolger Walther von Cronberg, Teil II: 15. Juni 1525 - 4. März 1528 
Enthielt auch:
Nota von Günzler: Eine diesem Faszikel beiliegende geschriebene Chronik vom Bauernaufruhr enthält eine zum Teil sehr fehlerhafte Abschrift einer Beschreibung des Bauernkriegs, worin von einem unbekannten Verfasser ohne geordneten Zusammenhang von der Bauernaufruhr in Schwaben, Franken, Pfalz, Elsass und anderen Orten Nachrichten gegeben wird, die nicht immer ganz richtig bezeichnet sind.
nachträgliche NB: Es ist dies die Geschichte des Bauernkriegs von Peter Harer, 1625 bei Johann Amann in Frankfurt herausgegebenen, aufbewahrt seit 9. Juli 92 im Handschriftenkatalog des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, vgl. J 1 Nr. 208 
15. Juni 1525-1528 
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H 54 Bü 66, 1Vorgang
1) In Beziehung auf den Antrag des Komturs (H 54 Bü 65 Nr. 66) schreibt der Deutschmeister Dietrich von Cleen an die Ritter Frowin von Hutten und Rudolf von Ehingen, dass sie sich bei dem Jörg Truchsess dafür verwenden möchten, dass auf Besoldung des Bundes und Lieferung des Deutschmeisters etwa 30 Reiter ins Schloss nach Mergentheim eingelegt werden. Dem Deutschmeister möchte zudem das entwendete und vom Bund wiedereroberte Geschütz zurückgegeben werden, 15. Juni 1525 
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H 54 Bü 66, 2Vorgang
3) Der Komtur von Horneck gibt dem Deutschmeister von der Schlacht bei Königshofen und Sulzdorf Nachricht, von wo aus man mit dem bündischen Heer nach Würzburg gezogen und solches zu Gnade und Ungnade angenommen hätte. Am 12. Juni wäre man sofort aus dem Lager vor Würzburg vorgerückt und am 13. Juni zu Nacht bei Schweinfurt angekommen, wo der Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach zu ihnen gestoßen, und man auch Schweinfurt zu Gnade und Ungnade angenommen hätte, und nun entschlossen wäre, nach Bamberg und sodann zwischen Nürnberg und Nördlingen zu ziehen und das Ries zu durchstreifen, 16. Juni 1525 
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H 54 Bü 66, 3Vorgang
5) Der Deutschmeister Dietrich von Cleen schreibt aus Heidelberg an den im bündischen Feldlager stehenden Komtur von Horneck: Da jetzt nach Dämpfung der Aufruhr im Würzburgischen die Bündischen entschlossen wären, auch die Bauern in der Rothenburger Landwehr zu strafen, sich sodann durch Schwaben ins Hegau zu begeben, um dort vollends Ruhe herzustellen, so werde der Komtur wohl mit seinen Leuten vom Bundesheer entlassen werden können. Der Komtur soll daher, wenn es mit gutem Willen geschehen möchte, sich zuerst nach Mergentheim begeben, wohin auch er demnächst zurückzukommen gedenkt, 23. Juni 1525 
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H 54 Bü 66, 4Vorgang
6) An der wegen der Bauernaufruhr auf sämtliche Bundesstände gemachten Kriegskostenumlage von 182.000 fl. entfällt auf den Deutschmeister die Summe von 4.500 fl., die er nach einem Beschluss des Bundestags an Gold oder Silber von geistlichen oder weltlichen Korporationen und Stiften, auch Kirchen, Klöstern an Monstranzen oder sonstigen entbehrlichen Ornaten und Kirchengefäßen aufzubringen suchen soll, 18. Juni 1525 
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H 54 Bü 66, 5Vorgang
19) Von Heidelberg aus schreibt der Deutschmeister an den Komtur zu Mergentheim: Er hätte sich entschlossen, mit den Komturen zu Frankfurt, Heilbronn und Winnenden samt seinen Reitern, Mittwoch in der Nacht nach Unserer Lieben Frauen Himmelfahrtstag (16. August) in Mergentheim einzutreffen, um daselbst die Exekutionen gegen die Aufrührer vorzunehmen. Vorher würde er die Exekutionen in den Ämtern Horneck, Scheuerberg, Stocksberg vollziehen, weswegen er am Montag, den 7. August in Gundelsheim ankommen wird. Der Komtur soll inzwischen einige Reiter mit Pferde anwerben, diese mit Spießen und gleißenden Harnischen versehen, damit desto stattlicher prozediert werden kann. Da nicht viel unter 100 Pferden zusammen kommen werden, soll er für Essen und Trinken, Gelage, Fütterung und Stallung sorgen, damit sich die fremden Reiter nicht beklagen können.
Indessen würde er sich dazu versehen, die rechten Rädelsführer aufzutreiben, um auch von ihnen zu erfahren, wer sich mit ihnen der bösen Handlungen teilhaftig gemacht hat. Sobald die Knechte von Kapfenburg in Mergentheim zur Besetzung des Schlosses ankommen, soll der Komtur von Horneck mit den Mergentheimer Reitern zum Deutschmeister stoßen, um sich in den Ämtern Horneck, Scheuerberg und Stocksberg um die Einfahrung der Rädelsführer zu kümmern. Er hofft, mit dieser Exekution in den Ämtern noch vor Mariä Himmelfahrt fertig zu werden, da er auf den 22. August eine Konferenz in Kapfenburg bestellt hätte. Weiter hätte er letzthin dem Komtur aufgegeben, dass er sich um einen Henker oder Nachrichter umsehen soll. Dies wäre aber nunmehr unnötig, da er selbst bereits in Heidelberg einen Meister auf ein Viertel Jahr angenommen hätte. Diesem hätte er 5 fl und einen Wagen Holz und auch ein Häußlein zu geben zugesagt, worin er zu Mergentheim seinen Sitz und Unterschlupf haben kann. Nebendem, was dem Scharfrichter von den Armen an Kleidern und anderen zugehörig, hätte er ihm auch, so häufig er im Dienst und Arbeit steht, ziemliche Lieferung und die Weide in Mergentheim zugestanden, 20. Juli 1525
 
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H 54 Bü 66, 6Vorgang
20) Pfalzgraf Ludwig schreibt an den Deutschmeister, dass auch er den Bauern auf dem Lande alles Gewehr abnehmen soll, 22. Juli 1525 
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H 54 Bü 66, 7Vorgang
21) Der Komtur von Heilbronn meldet dem Deutschmeister, dass er soeben von dem Bundesständen und dem Regiment des Fürstentums Württemberg nach Haus gekommen ist. Von dem Ansinnen des Deutschmeisters, dass ihm zu seiner Exekution gegen die Aufrührer jemand vom Bund zugegeben werden möchte, hätte ihm allerdings jedermann abgeraten. Der Deutschmeister soll für sich allein in der Sache vorgehen, 3. August 1525 
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H 54 Bü 66, 8Vorgang
22) Revers der Gemeinden Neckarsulm, Erlenbach, Binswangen, Oedheim, Kochertürn u.s.w. gegen den Deutschmeister Dietrich von Cleen nach dem Bauernkrieg, 11. August 1525 
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H 54 Bü 66, 9Vorgang
25) Der Deutschmeister schreibt an die Stadt Wimpfen, dass er sich mit einigen Kurfürsten, Fürsten und Ständen verabredet hätte, dass jeder nach den ausgetretenen Aufrührer fahnden und diese ein jeder an die andere Obrigkeit ausgeliefert werden. Auf die gleichen Weise soll es auch gegen Wimpfen geschehen, 31. August 1525 
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H 54 Bü 66, 10Vorgang
26) Der Deutschmeister erlässt einen öffentlichen Aufruf an alle Ausgetretenen, dass diejenigen, die sich zu verteidigen wünschen, sich in Monatsfrist in Mergentheim melden sollen und solange auch Sicherheit und Geleit genießen. Nach Monatsfrist soll hingegen gegen die Ausgebliebenen nach aller Strenge verfahren werden, 15. September 1525 
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H 54 Bü 66, 11Vorgang
28) Der Komtur von Kapfenburg gibt von Ulm aus Nachricht über Bundestagsangelegenheiten, insbesondere über die neue Umlage und die im Salzburgischen neuerlich ausgebrochenen Bauernempörungen. Zugleich meldet er, dass auch die zum Haus Kapfenburg gehörigen Untertanen zum Ellwanger Haufen und in das Ries gelaufen waren, durch die Bundestruppen aber inzwischen wieder zum Gehorsam gebracht wurden. Sie wären willens gewesen, auf die Kapfenburg loszugehen. Dies wäre ihnen womöglich auch gelungen, wenn das Schloss nicht so gut mit Leuten besetzt gewesen wäre, 11. Juli 1525 
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H 54 Bü 66, 12Vorgang
29) Abschrift eines Mandats der Bundesversammlung, dass allen Abgefallenen und zur Gnade und Ungnade angekommenen Untertanen ihre Büchsen, Gewehre und Harnische abgenommen und ihnen nie mehr zu tragen gestattet werden soll, 4. August 1525 
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H 54 Bü 66, 13Vorgang
34) An die in Nördlingen versammelten Schwäbischen Kreisstände überschickt der päpstliche Nuntiatur ein vom Papst Clemens VII. an diese gerichtetes Breve vom 23. August 1525, worin er die Kreisstände wegen ihres bisherigen Eifers, die Bauernempörungen zu unterdrücken lobt und zu fernerem erwünschten Erfolg, der Erhaltung der Kirche und der katholischen Religion auffordert, 16. November 1525 
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H 54 Bü 66, 14Vorgang
37) Pfalzgraf Kurfürst Ludwig macht durch ein Reskript aufmerksam und auf die Zeichen bekannt, worin sich acht Burschen bedienen, die als Bettler umherlaufen, aber als Brandstifter gegen diejenigen, welche gegen die Bauern ausgezogen waren, entdeckt worden sind, 8. Mai 1525 
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H 54 Bü 66, 15Vorgang
40) Der deutschherrische Kanzler gibt dem Komtur zu Oettingen unter anderen Neuigkeiten in Reichstagssachen auch Nachricht, dass einer der Hauptaufwiegler, Wendel Hipler, zu Neuenstein arrestiert wurde. Man erhofft sich von ihm, dass er die Wahrheit reden und jeden, den es betrifft, seine Handschrift vorlegen wird, was einem manchen nicht gefallen dürfte.
Ebenso meldet er auch, dass Götz von Berlichingen wegen seiner Hauptmannschaft bei den Bauern auf dem Reichstag zu Speyer verhört wurde. Götz von Berlichingen hätte sich zwar zu entschuldigen gesucht, von dem Reichstag war aber seine vermeintliche Rechtfertigung als nicht genügend empfunden worden, 9. September 1525
 
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H 54 Bü 66, 16Vorgang
41) Vom Deutschmeister ergeht eine ernste Warnung an die Mergentheimer, es sei ihm angezeigt, dass sie sich mit anderen zuweilen auf dem Platz bei Königshofen, wo im vorigen Jahr die Schlacht vom Bund gegen die Bauern geführt wurde, versammeln und dort allerlei Gespräche und Unterredungen halten würden. Sie sollen sich von dergleichen Zusammenkünften auf jener Wahlstatt gänzlich fernhalten. Er wird denjenigen, welche angezeigt oder ergriffen werden, mit Leib und Lebensstrafe begegnen, s.d. 
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H 54 Bü 66, 17Vorgang
44) Die Zurückerstattung und Ausfolge des dem Deutschmeister von den Bauern abgenommenen und von den Bundestruppen wieder eroberten Geschützes verursacht eine weitläufige Korrespondenz und mehrere Unterhandlungen mit den Bundesständen, u.a. mit den Städten Kempten und Münster, 1525-1527 
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H 54 Bü 66, 18Vorgang
45) Im Jahr 1528 wird von dem Deutschmeister Walther von Cronberg, dem Nachfolger Dietrich von Cleens, das Schloss Horneck wieder aufgebaut, nachdem er sich mit Gundelsheim und anderen Orten, die wegen dessen Zerstörung in Anspruch genommen wurden, wegen eines Geldansatzes und der Frondienste verglich, zu welchem Ende von ihm um das angekaufte Holz auf der Enz und Neckar ungehindert flößen lassen zu dürfen, an die betreffenden Obrigkeiten die erforderlichen Requisitionen erlässt, 4. März 1528 
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H 54 Bü 66, 19Vorgang
46) Schultheiß, Bürgermeister und Gemeinde in Weingarten bitten bei dem Deutschmeister Walter von Cronberg um Rat und Hilfe, da von ihnen auf Befehl des vorigen Herrn Wein, Korn und Hafer, der auf das Bauernheer aufgegangen war, verlangt wurde, was sie nicht schuldig zu sein glauben, s.d. 
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