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Bauernkrieg
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H 54 Bü 7, 1Vorgang
Urach (Bad Urach) 
Enthält:

1) Bernhardt von Stein gibt dem Obervogt Dietrich Späth in Urach Nachricht, dass letzten Sonntag auf der Alb bis 400 Bauern beisammen waren und beschlossen hätten, dass sie keinen kleinen Zehnten mehr geben, nicht mehr Fronen, noch Leibeigene und selbst Richter seien wollen. Die Regierung sollte seinem Fürnehmen nach ihnen Einhalt tun, 8. Februar 1525

2) Bericht, dass die Bauern Marchtal und Zwiefalten eingenommen und über die Alb hereinziehen. Die Gemeinden Münsingen und Offenhausen sind bedroht und begehren Hilfe von der Stadt Urach, die sie jedoch nicht geben können, 2. April 1525

3) Der Obervogt Dietrich Spät, der sich bei den Bundesräten in Ulm aufhält, gibt dem Amtsverweser der Uracher Obervogtei Reinhardt Spät die besten Zusicherungen, dass es mit dem Bauernkrieg bald ein Ende haben werde a) es sei Jörg Truchsess geschickt worden, sich auf das Schleunigste nach Württemberg herabzuziehen b) es sei Herzog Ludwig von Bayern mit 1.200 Pferden und einem Haufen Fußknechten gegen Württemberg in Anmarsch c) hätten 2.000 Böhmen Befehl bekommen, herauszuziehen, die auch schon unterwegs seien d) wolle der Erzherzog 4.000 Fußknechte und 400 Pferde ins Land geschickt, die zu acht bis zehn Tagen da seien könnten e) setzten die benachbarten Fürsten und Herren von Mainz, Hessen, Trier und Pfalz gegen die Aufrührer in Anzeige f) habe der pfalzgräfischer Marschall Philipp Haber (?) von dem Weinsberger mördischen Haufen innerhalb drei bzw. vier Tagen bei 400 Bauern erstochen und g) werden morgen Fußknechte zur Verstärkung nach Urach ankommen, so sie daher außer Sorge seien sollen, 22. April (Samstag vor Georgii) 1525

4) Untervogt Hans Werner berichtet, dass durch seine Knechte vier von den rechten Rädelsführern gefangen wurden. Den schlimmsten hätte er auf Hohenurach führen lassen. Er bittet um Zusendung des Nachrichters zur peinlichen Befragung nach Dettingen, 24. April (Montag nach Georgii) 1525

5-9) Der Obervogtamtsverweser Reichart Späth gibt dem Statthalter und Regenten in Tübingen in mehreren Schreiben über die Vorgänge in Urach Nachricht. Sie wären durch mehrere Briefe von den Bauern aufgefordert worden, sie hätten ihnen jedoch ihre Briefe wieder mit der Antwort zurückgeschickt, dass sie selbst kommen und den Botenlohn bei ihnen holen sollen und dass sie, wenn sie ihnen noch einmal einen Brief schicken würden, den Boten an der Stadt Urach aufhängen würden. Mit dem Anrücken des Jörg Truchsess hoffen sie von einem weiteren Angriff der Aufrührer verschont zu bleiben, 30. April - 3. Mai 1525 
8. Februar 1525-3. Mai 1525 
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H 54 Bü 7, 2Vorgang
Vaihingen an der Enz 
Enthält:

10-11) Caspar Späth, Vogt zu Pforzheim, gibt dem Vogt Conrad Schenk von Winterstetten zu Vaihingen an der Enz Nachricht über den Anmarsch der Bauern von Durlach kommend, 10. April 1525

12-15) In vier weiteren Berichten wird der Regierung gemeldet, was man von Pforzheim und durch eigene Kundschafter von den Markgräflichen Bauern und den Haufen, die am Neckar heraufziehen erfahren hat und dass nach und ein Ort nach dem anderen von den Bauern überzogen wird. Am Ende wird von dem mörderischen Vorfall in Weinsberg Bericht erstattet und um Hilfe und Verstärkung der Besatzung gebeten, da sich die Stadt und das Schloss Vaihingen gegen eine so große Macht nicht lange wird halten können, 11./.18 (?) April 1525

16) Schultheiß und Magistrat wenden sich an das Kaiserliche Regiment zu Esslingen. Die von der Regierung zugesicherte Zusendung einer Mannschaft blieb aus. Von den Bauern wurden sie inzwischen aufgefordert, 60 wehrhafte Mann zuzuschicken. Sie baten um Zeitaufschub und sind sich nunmehr jeder Stunde eines Überfalls durch die Bauern gegenwärtig. Die Stadt bittet um Verhaltungsbefehl, 21. April 1525

17) Der Schultheiß von Vaihingen berichtet über die anbefohlene Festnahme des Pfarrers zu Schützingen. Dem Schultheiß wird von der Regierung aufgegeben, den Gefangenen nach Tübingen einzuliefern, 20. Mai 1525

18-19) Der Schultheiß berichtet über die gescheiterte Festnahme eines Vaihinger Bürgers, der in der Empörung als Kundschafter für den Bauernhaufen im Zabergäu tätig war. Der Beschuldigte flüchtete in die Kirche eines deutschherrischen Pfarrers, der ihn nicht herausgebe. Der Schlutheiß bittet um Verhaltungsbefehl, 21. - 24. Mai 1525

20) Der Schultheiß von Vaihingen bittet um Erlaubnis für seine Schwester zur Wiederkehr. Ihr Ehemann und Schwager des Schultheiß, Endress von Zimmern, war bei der Weinsberger Tat dabei gewesen. Er war mit Frau und Kindern des Landes verwiesen worden. Der Schwester wird gestattet, sich auf Wohlverhalten zu ihren Geschwistern zu begeben, 9. September 1525 
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H 54 Bü 7, 3Vorgang
Waiblingen 
Enthält:

21) Auf Grundlage eines Bundesmandats begnadigt die österreichische Regierung den ehemaligen Empörer Michael Sattler, der des Landes verwiesen worden war und erlaubt ihm die Rückkehr mit seiner Familie nach Waiblingen. Der Vogt wird beauftragt, Sattler sein Wehr und Harnisch abzunehmen und ihm eine Verschreibung aufzuerlegen, sich künftig wohl und wesentlich zu verhalten, 21. Oktober 1525 
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H 54 Bü 7, 4Vorgang
Weinsberg 
Enthält:

22) Der Keller Christoph Binder berichtet über die Lagerung des Bauernhaufens zu Flein bei Heilbronn und der Anzug eines Bauernhaufens aus dem Schwabacher Tal. Er bittet um Verhaltungsbefehl, 5. April 1525

23) Der Keller Christoph Binder meldet, dass 400 Bauern nach Affalterbach (Affaltern) gezogen und Lichtenstern einnehmen wollen. Bis auf sechs Dörfern sind alle Weinsberger Orte den Bauern zugefallen. Von der ersten Stunde an wurde er von den Untertanen um Rat und Trost gebeten. Er könnte ihnen nur zur Antwort geben, daß sie sich als fromme Leute halten sollen und Graf Helfenstein ihnen zur Hilfe zu kommen zugesagt habe. Er hätte Kundschaft, dass Öhringen eingenommen und die Obrigkeit und Priester gefangengenommen wurden. Die beiden Grafen von Hohenlohe hätten den Bauern geschworen, 12. April 1525

24) Der Keller berichtet weiter, dass nach eingegangenen Kundschaften am nächsten Tag Lichtenstern und Weinsberg von den Bauern eingenommen werden soll. Das Konvent von Lichtenstern habe sich nach Löwenstein geflüchtet. 12.000 Bauern sollen beisammen liegen. Die bisher still gesessenen Amtsflecken wurden nun ebenfalls aufgefordert, zu den Bauern zu ziehen, 12. April 1525

25) Graf Ludwig Helferich von Helfenstein schreibt von Stuttgart aus an Statthalter und Räte in Tübingen, dass er nach Weinsberg wegreite und Hilfe dringend nötig sei. Er übrigens, wenn er nicht mehreren Zusatz an Reisigen bekomme, seine Ehre bewahrt und protestiert haben will. Er sei an dem Schaden und Nachteil, der hieraus erfolge, unschuldig, da wenigstens er alles tue, 12. April 1525

26) Graf von Helfenstein und Dietrich von Weiler rapportieren, dass die Bauern bei 6.000 Mann stark bis auf Eberstadt alle Dörfer von Weinsberg an sich gebracht haben. Auch melden sie, dass man ihnen die hessischen Pferde schleunigst zuschicken soll, 14. April 1525, eigenhändige Unterschrift

27) Graf von Helfenstein und Dietrich von Weiler berichten, dass der pfalzgräfische Marschall [Philipp Haber?] mit seinen Reitern zu ihnen nach Weinsberg ziehen will, dagegen aber von ihnen ihren Unterhalt und Lieferung begehre und daher doch unverzüglich jemand abgeschickt werden soll, der ihnen und den pfalzgräfischen Reitern Unterhaltung besorg, damit deshalb nicht Nachteil, Schimpf, Spott oder Schaden daraus erfolge.
In einer Nachricht melden sie ferner, dass sie die Bauern, die um Neckarsulm lagern, mit ihren Reisigen den ganzen Tag zurückgehalten, bei ihrer Heimkunft aber die Bürger in der Stadt Weinsberg sehr wankelmütig vorgefunden hätten. Graf von Helfenstein habe sie zwar nachdrücklich von ihrem Führnehmen abgewiesen, da hingegen stündlich zu erwarten sei, dass die Bauern ins Württembergische Eindringen und vor Weinsberg ziehen werden, so soll man ihnen doch die Hilfe auf das dringenste zusenden, da er ansonsten für nichts einstehen könne, 15. April 1525

28) Christoph Binder, Keller zu Weinsberg, der von der Regierung beauftragt wurde, den Ausgetretenen, welche an der mörderischen Tat teilnahmen, Hab und Güter zu ratifizieren, beschwert sich, dass ein Diener des ermordeten Grafen von Helfenstein, Bernhard Schleicher, von den Bundsräten in Ulm den gleichen Befehl erhalten hat. Er fragt, wie er sich hierbei verwahren soll, mit dem Vermelden, dass die Bundesräte ihnen aufgebenen hätten, aus dem Schloss und geistlichen Kellern 100 Heilbronner Fürder Wein nach Ulm zu liefern. Dieser Wein wäre aber verbraucht bzw. verbrannt. Bernhard Schleicher hätte sich nummehr stattdessen aus bürgerlichen Kellern bedient, 1. Juli 1525 
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H 54 Bü 7, 5Vorgang
Wildbad (Bad Wildbad) 
Enthält:

29) Beschwerden der Wildbader Gemeinde, die bei dem abgehaltenen Landtag übergeben wurden, s.d. 
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H 54 Bü 7, 6Vorgang
Wildberg 
Enthält:

30) Die Gemeinde Wildberg übersendet einen an sie von den Bauern ergangene Aufforderung. Aufgrund der geringen Menge der Bauern hätten sie gewagt, diese abzuweisen, 24. April 1525

31) Die Gemeinde bitte um Zusendung von Hilfe, da sich die Bauern vom Gäu und dem Wald zusammenziehen und Wildberg zuziehen wollen, 1. Mai 1525 
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H 54 Bü 7, 7Vorgang
Winnenden 
Enthält:

32) Der Vogt von Winnenden macht eine Anfrage wegen eines Ausgetretenen, der zuweilen wieder ins Amt kommt. Er bittet um Mitteilung, ob er ihn gefänglich annehmen oder seine Güter ratifizieren soll. Ferner überschickt er in Zehntsachen einen ihm zur Publikation in Stadt und Amt mitgeteilten Befehl, 21. Juni 1525 
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