Nachrichten
05.07.2019

Vom Hass zur Aussöhnung

Menschen im Krieg: Alfons
Emmanuel Peterfalvi alias Alfons bedankt sich für den Katalog zur ersten deutsch-französischen Gemeinschaftsausstellung zum Ersten Weltkrieg

Die bewegte und bewegende Familiengeschichte des deutsch-französischen Kabarettisten Alfons.

Der aus Funk und Fernsehen bekannte Kabarettist Alfons hat sich beim Generallandesarchiv Karlsruhe für den Katalog „Menschen im Krieg 1914-1918 am Oberrhein – Vivre en temps de guerre des deux côtés du Rhin 1914-1918“ der einzigen deutsch-französischen Gemeinschaftsausstellung zum Ersten Weltkrieg bedankt, die das Landesarchiv Baden-Württemberg und die Archives Départementales du Haut Rhin gemeinsam erarbeitet und bislang rund 75.000 Besucher angesehen haben. Emmanuel Peterfalvi, so der bürgerliche Name von Alfons, hat den Katalog anlässlich eines Gastspiels im Südwesten mit seinem aktuellen Bühnenprogramm Alfons: Jetzt noch deutscherer erhalten.

Emmanuel Peterfalvi wurde 1967 in Paris geboren. Er kam 1991 nach Deutschland. Dort verliebte er sich in seinen Worten "in Deutschland und die Deutschen" und erfand seine aus Funk und Fernsehen bekannte Kultfigur Alfons, sein offizielles alter ego. Mit dem Puschelmikrofon erkundet Alfons die deutsch-französischen Befindlichkeiten und reizt die damit verbundenen Klischees in Publikumsumfragen bis zur Schmerzgrenze aus.

Was nur Wenige wissen: Emmanuel Peterfalvis Familie hatte unter der deutschen Besatzung Frankreichs 1940-1944 schwer zu leiden. Sein Urgroßvater wurde in Auschwitz ermordet, seine Großmutter überlebte das Vernichtungslager nur mit Glück. Davon handelt Peterfalvis derzeitiges Programm "Alfons: Jetzt noch deutscherer", das zwischen Humorigem und Nachdenklichem changiert.

Darin schildert Alfons seine ergreifende Familiengeschichte ebenso wie die Umstände seiner Einbürgerung 2018, er reflektiert die Skepsis seiner Familie und Freunde sowie seine eigenen Zweifel. Letztere zerstreut er mit einer Liebeserklärung an seine Großmutter, die ihn gelehrt hat, dass Hass der Nährboden für Feindschaft ist. So gelangt Peterfalvi zur Mahnung Nie wieder! und zu seinem Bekenntnis zur deutsch-französischen Aussöhnung und zur Völkerverständigung. Der Ausstellungskatalog wird ihm dafür sicherlich weitere überzeugende Argumente liefern.