Bilder eines Heiligen

Termin

04.07.2019 18:00 Uhr

Der selige Bernhard von Baden in Mittelalter und Neuzeit

Vortrag PD Dr. Sebastian Bock, Freiburg i. Br.

Das Generallandesarchiv lädt am Donnerstag, den 4. Juli 2019, um 18 Uhr zu einer historischen Spurensuche nach Markgraf Bernhard II. von Baden ein. Der Freiburger Kunsthistoriker Sebastian Bock geht in seinem Vortrag den Änderungen in der Darstellung des seligen Bernhard von Baden zwischen Spätmittelalter und Moderne nach. Das „Bild des Heiligen“ erweist sich dabei als äußerst wandlungsfähig: Es spiegelt wider, wie Kirche und Gesellschaft den badischen Landespatron in ihren jeweiligen historischen Kontexten deuteten. Der Vortrag ist eine Begleitveranstaltung zu der Ausstellung Ritter – Landespatron Jugendidol. Markgraf Bernhard II. von Baden, die noch bis zum 22. November im Generallandesarchiv zu sehen ist.


Erste Darstellungen des seligen Bernhard von Baden entstanden wenige Jahre nach seinem Tod im Juli 1458: als Stiftung für die Grablege in der Stiftskirche in Moncalieri bei Turin, aber auch im Umfeld der Markgrafen von Baden am Oberrhein. Bernhard wird bald als „Heiliger“ oder „Seliger“ bezeichnet und sein Haupt mit einem Nimbus umgeben. Nach der Seligsprechung 1769 und der Erhebung Bernhards zum Landespatron der Markgrafschaft Baden-Baden schufen Künstler aus dem Umfeld des Rastatter Hofes einen neuen Bildtypus, der schnell in den Kirchen des Landes Verbreitung fand und somit zur Verbreitung von Bernhards Verehrung beitrug.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert entstand eine Vielzahl von Darstellungen des Mitpatrons des Erzbistums Freiburg: Der Selige wurde zum „Mittler“ zwischen den Konfliktparteien im badischen Kulturkampf. Das Bernhardusjahr 1958 bildete den letzten Höhepunkt in der Verehrung des Seligen. Er wurde nicht nur als jugendlicher Ritter Christi in zahlreichen Kirchen abgebildet, sondern fand auch durch Andachtsbildchen weite Verbreitung.


Privatdozent Dr. Sebastian Bock, 1962 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie. 1995 Promotion mit einer Arbeit zur Ausstattung des Freiburger Klosters Adelhausen. 2004 Habilitation. Er ist seit 2008 Leiter des Erzbischöflichen Diözesanmuseums und des Referats „Kirchliches Kunstgut“. Seine Forschungsschwerpunkte sind die sakrale Kunst des Oberrheingebiets sowie das europäische Kunsthandwerk.


Vor dem Vortrag findet um 17 Uhr eine Kuratorenführung durch die Ausstellung Ritter – Landespatron Jugendidol. Markgraf Bernhard II. von Baden statt.


Ort: Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe

Termin: Donnerstag, 4. Juli 2019, 18 Uhr; Kuratorenführung durch die Ausstellung um 17 Uhr

Eintritt frei