Ludwig Marum und die Folgen

Termin

20.11.2018 19:00 Uhr

Lesung mit Ursula Jetter

Überleben von Ursula Jetter

Gudrun Dilger, geb. Olsen, war die engste Mitarbeiterin des 1934 ermordeten jüdischen Rechtsanwalts und Reichstagsabgeordneten Ludwig Marum aus Baden. Sie und ihre Familie lebten dadurch im Fokus der NS–Gefährdung. Akten darüber haben sich auch im Landesarchiv Baden–Württemberg erhalten. Ihren Mann, Hans Dilger, ereilte die Abkommandierung nach Stalingrad, wo die wenigsten den Krieg überlebten. Nach jahrelanger Gefangenschaft kehrte er mit dem letzten Rück­transport deutscher Soldaten in seine Heimat zurück. Was Hans Dilger und seinen Kameraden half, die existenziellen Herausforderungen zu bewältigen, waren seine unter schwierigsten Bedingungen entstandenen sibirischen Aufzeichnungen. Seine Tochter, die Schrifstellerin Ursula Jetter, geb. Dilger, hat sie in dem kleinen Band Überleben — Zu Aufzeichnungen aus einem sibirischen Gefangenenlager von Hans Dilger festgehalten, den sie in dieser Lesung zusammen mit weiteren Dokumenten aus Privatbesitz erstmals dem regionalen Publikum vorstellt. Darüber hinaus wird eine Ermittlungsakte des Sondergerichts Mannheim gegen Hans Dilger aus den Beständen des Landesarchivs aus dem Jahr 1937 präsentiert.

Eintritt frei