Unverzichtbares Hilfsmittel zur Eigenrecherche "Die Überlieferung aufzuarbeiten, vielfach sogar erst einmal für ihre Sicherung zu sorgen und die Bereitschaft zu erwirken, sie zu öffnen. Das ist ja der erste — ganz zentrale — Punkt, dass die Quellen bekannt und zugänglich sind", so Gerald Maier. "Nicht nur für Historikerinnen und Historiker, sondern insbesondere auch für ehemalige Heimkinder, die auf der Suche nach biografischen Informationen über ihre Vergangenheit im Kinderheim sind, bildet das Heimverzeichnis daher ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Eigenrecherche." Die Heimliste konzentriert sich dabei nicht nur auf die größeren Einrichtungen bekannter Träger, sondern weist auch zahlreiche Klein– und Kleinstheime, meist in privater Trägerschaft, nach. |
Bundesweit einzigartiges Projekt zur Aufarbeitung
Ausgehend von der Stellungnahme des Runden Tisches Heimerziehung auf Bundesebene hat auch der Landtag von Baden-Württemberg im Oktober 2011 das massive Leid ehemaliger Heimkinder in baden-württembergischen Kinderheimen anerkannt und der Sicherung noch vorhandener Akten aus dieser Zeit große Bedeutung zugesprochen.
Seit dem 1. Mai 2012 besteht beim Landesarchiv Baden-Württemberg das Projekt Archivrecherchen und historische Aufarbeitung der Heimerziehung in Baden-Württemberg 1949-1975. Die bundesweit einzigartige Arbeitsstelle hat über 1.700 ehemalige Heimkinder erfolgreich bei der biografischen Spurensuche begleitet und wichtige Grundlagen für die weitere Erforschung des Themenkomplexes geschaffen.
Weitere Ergebnisse des Projekts sind eine Wanderausstellung, die seit 2015 an wechselnden Stationen im Land und darüber hinaus gezeigt wird, ein Rechercheführer und ein sachthematisches Inventar. Für Oktober 2018 ist ein Fachkolloquium geplant. Gemeinsam mit der zeitgleich erscheinenden Abschlusspublikation wird dies der Schlusspunkt des erfolgreichen, gelungenen Projekts sein.
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