Alex Möller –der "heimliche Ministerpräsident" Baden-Württembergs in den 1950er Jahren

Termin

21.02.2018 18:00 Uhr

Vortrag von Dr. Michael Kitzing, Singen

Alex Möller
Abb. Alex Möller, Autogrammkarte, undatiert (Vorlage: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 300 Nr. 540)

Alex Möller (1903–1985) ist vor allem als Finanzpolitiker bekannt geworden. So hatte er Anteil an der Ausarbeitung des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes im Jahr 1967, von 1969 bis 1971 fungierte er als erster sozialdemokratischer Bundesfinanzminister.

Vor seinem Wechsel in die Bundespolitik wirkte Möller von 1946 bis 1961 als SPD-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Finanzausschusses im Stuttgarter Landtag. In diesen Funktionen hatte er wesentlichen Anteil an allen Regierungsbildungen der 1950er Jahre und an der inneren Konsolidierung des Landes. Zudem trat er als Verfechter der Interessen des badischen Landesteils sowie der Opfer des Nationalsozialismus hervor. Letztlich war Möllers Rolle in der Landespolitik so dominant, dass Theodor Eschenburg vom "heimlichen Ministerpräsidenten" sprechen konnte. – Der Vortrag nimmt die Person Möllers wie auch die von der Forschung bislang vernachlässigte Entwicklung Baden-Württembergs in den 1950er Jahren in den Blick.

Der Historiker Dr. Michael Kitzing bearbeitet die Regierungsprotokolle von Baden-Württemberg 1945/46; zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte Südwestdeutschlands, Verfassungs-, Parlaments- und Parteiengeschichte.

Mittwoch, 21. Februar 2018
18.00 Uhr
Hauptstaatsarchiv Stuttgart