Die Ordnung der Dinge. Die Gründung des Generallandesarchivs 1803. Eine Internetausstellung

Mehrseitiger Artikel

Einführung

Tagung "Umbruch und Aufbruch"

Die im Rahmen der napoleonischen Flurbereinigung vorgenommene Expansion des badischen Staates stellte die damalige Verwaltung vor gewaltige Herausforderungen: Galt es doch, den Flickenteppich des Alten Reiches mit all seinen großen und kleinen, geistlichen und weltlichen Territorien, seinen Fürsten, Klöstern, Städten und Rittern nun zu einem modernen und leistungsfähigen Staatswesen zusammenzufügen, das viermal so groß war wie die alte Markgrafschaft selbst.

Und es war gewiss kein Zufall, dass gleich zu Anfang, bereits im 2. Organisationsedikt vom 8. Februar 1803, das Archivwesen neu geregelt wurde: Dies war die Geburtsstunde des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe, das all die Urkunden, Akten und Karten aufnehmen sollte, die in gewaltigen Mengen aus den aufgelösten Territorien hereinströmten. Die Rechte des neuen Staates mussten gesichert, eine fortlaufende Verwaltung garantiert werden. Maßgeblich verantwortlich für die Organisation des Archivwesens - für die "Ordnung der Dinge" - war der Geheime Rat Johann Nikolaus Friedrich Brauer (1754-1813): Seine in weiser Voraussicht bereits 1801 geschaffene Archivordnung sollte die Arbeit sowohl im Generallandesarchiv als auch in den Registraturen der badischen Behörden für ein Jahrhundert bestimmen und bis in die Gegenwart fortwirken.

Dieser spannenden Umbruchszeit ist unsere Ausstellung im Generallandesarchiv gewidmet. Die Präsentation selbst folgt der Ordnung, wie sie der Geheime Rat Brauer einst ersann, und durchschreitet die Welt vor 200 Jahren von A wie "Archivsachen" bis S wie "Studien". Die Ausstellung berichtet über alte und neue Probleme der Archive: Über ihre Ordnung ("Archivsachen") und Unterbringung ("Bausachen"), die Auswahl, Erhaltung und Vernichtung von Unterlagen ("Canzleysachen"), das Leben und Sterben der Archivare ("Diener"), den Umgang mit Staatsgeheimnissen ("Geheime Sachen"), die Aneignung fremder Territorien ("Staatserwerb") und ihrer uralten Geschichte ("Stifter und Klöster") sowie die letztendliche Öffnung der Archive für die Wissenschaft und das interessierte Publikum ("Studien").

Karlsruhe im Jahre 1803. Was bedeutet das in philosophischer Hinsicht? Schon seit anderthalb Jahrhunderten drehte sich der gelehrte Diskurs intensiv um den Begriff der Worte und Zeichen. Wie kann die Welt mit ihrer Hilfe verstanden und erklärt, wie vor allem aber geordnet und gestaltet werden? Das Zeitalter der Enzyklopädien und Museen war angebrochen. Großartige Ordnungs- und Klassifikationsschemata waren entstanden, um Natur und Gesellschaft begreifbar zu machen. Sie hatten allerdings fast alle mit einem gemeinsamen Problem zu kämpfen: Die Dinge verhielten sich nicht wie geplant. Die Welt war nicht statisch. Sie bewegte sich. Um den Prozess des Voranschreitens abbilden zu können, bedurfte es neuer Kategorien wie der des "Organischen" oder "Historischen", die noch nicht zur Verfügung standen. Kurz gesagt: Karlsruhe im Jahre 1803 - das bedeutet, wir befinden uns in der Blütezeit einer selbstzufriedenen Spätaufklärung, die noch nicht ahnt, dass die Romantik vor der Tür steht. Die kalte Vernunft selbst war zu dem Problem geworden, als dessen Lösung sie sich ausgab.

Was hat das nun mit dem Archivwesen zu tun? Die Ausstellung ist in der Tat doppelbödig angelegt: Sie zeigt zum einen den wahrhaft heroischen Versuch, die gesamte Verwaltung - Registraturen und Archive - zweckrational, vollständig und abschließend zu ordnen. Doch der Geist ist bekanntlich ein Wühler. Also muss auch davon berichtet werden, wie sich der romantische Geist in Gestalt der historischen Wissenschaft im Archiv Einlass verschafft hat. Dort blieb sie nicht nur stiller Benutzer, sondern erzwang schließlich eine vollständig neue archivische Ordnungswelt - den Übergang vom Pertinenz- zum Provenienzprinzip.

Um 1800 stellten sich die Probleme der Archivordnung überall recht ähnlich dar. Wie kam der moderne Staat schnell und zuverlässig an die Informationen, die er für seine ausufernde Tätigkeit benötigte? Und während der Archivar Philipp Ernst Spieß sich bereits 1777 wohl als einziger bemüht hatte, eine Ordnung von der Form und dem Inhalt des Materials selbst her abzuleiten, gefiel sich die Mehrheit seiner sich mit theoretischen Vorschlägen aus der Deckung wagenden Kollegen wie z.B. Friedrich Bernhard Zinkernagel (1800) oder Josef Anton Oegg (1804) darin, das ultimative Ordnungsschema auf deduktivem Wege zu konstruieren: Gegliedert wurde in dieser Art von Systemen im allgemeinen nach Sach-, Orts- und Personalpertinenzen, die ihrerseits chronologisch geordnet waren. Immerhin schwächte Georg August Bachmann (1801) seinen Generalarchivplan insoweit ab, als dieser sich den Gegebenheiten des jeweiligen Landes - nicht aber der Unterlagen - anzupassen habe, und mahnte die enge Verzahnung von Registratur und Archiv an. Johann Nikolaus Friedrich Brauer, der sich für seine badische Archivordnung von den verwaltungsinternen Kategorien der "Brauchbarkeit", "Auffindlichkeit", "Aufbewahrlichkeit" und "Wichtigkeit" leiten ließ, teilte die Masse der Unterlagen in Generalakten und Ortsspezialia, die jeweils in ca. 250 Sachrubriken von A wie "Absterben" bis Z wie "Zwangsanstalten" gegliedert wurden. Auch sein Aktenplan sollte für die Behördenregistraturen und das Generallandesarchiv gleichermaßen gelten.

Es bleibt festzuhalten: So wie es den deutschen Fürsten zunächst gelang, den epochalen Umbruch der Französischen Revolution allein zur Steigerung ihres autoritären Machtstaates zu benutzen, so wollte auch Brauer die Zweckrationalität des Archivs nur auf die rein administrativen Interessen des neuen badischen Staates konzentriert wissen. Archive dienen der Herrschaft - Wissen ist Macht. Die Erfahrung, selbst in einer historischen Zäsur zu leben, führte also nicht automatisch zum Bewusstsein des Historischen oder gar der Vergänglichkeit des eigenen Tuns und Handelns. Aber weder der badische Staat - sei es in der Gestalt eines Kurfürsten- oder Großherzogtums - noch die Brauersche Rubrikenordnung sollten das Ziel der Geschichte bleiben.

Die Gefahr in den Riss der Zeiten zu fallen - und damit die Romantik selbst - war erst nach dem Untergang des Alten möglich geworden. Doch sollten in Deutschland nicht etwa der historische Roman, sondern die historischen Wissenschaften reüssieren. Leopold von Ranke fand nach der Lektüre von Walter Scotts "Quentin Durward" den Weg zu den "Memoiren" des Philippe de Commynes. Seine "Geschichte der romanischen und germanischen Völker" von 1824 setzte den methodischen Maßstab, hinter den die Quellenkritik nicht mehr zurückkehren konnte, wollte ein Werk als wissenschaftlich gelten. Bald beherrschte der Historismus vollständig das Feld. Dessen dringendem Bedürfnis nach Publikation der Quellen kam das Generallandesarchiv unter seinem Direktor Franz Joseph Mone (1835-1868) in ganz außergewöhnlicher Weise, u.a. mit Hilfe der noch heute bestehenden "Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins", nach. Das Provenienzprinzip, das die Herkunft und den historischen Entstehungsprozess der Unterlagen zum obersten Ordnungskriterium bestimmt und so das Material für alle nur denkbaren zukünftigen Fragestellungen offenzuhalten glaubt, wurde im Karlsruher Archiv ab dem Jahre 1887 eingeführt. Seine erste permanente Archivalienausstellung war im Jahr zuvor eröffnet worden: Endlich hatte der zusammengefügte badische Staat die Grundlage für seine eigene Geschichte gefunden. Den Archivaren war die Rolle des Vermittlers zwischen Quellen und Publikum zugewachsen.

Doch damit nicht genug. Die Apotheose des Archivars lieferte schließlich Adolf Brennekes 1953 posthum erschienene Archivkunde. Wohl hatte sich der ehemals staubbedeckte, doch ehrbare Registrator, Jurist und Verwaltungsfachmann im Laufe des 19. Jahrhunderts zum Historiker und gar Wissenschaftler entwickelt. Nun sollte der Archivar auch noch wie ein Künstler, wie ein klassisches Genie, jetzt nicht mehr der Natur, sondern der Behörde und ihren Akten das Geheimnis ihres Wesens ablauschen, um im "freien Provenienzprinzip" als Mikrokosmos nicht etwa das ideale Kunstwerk, sondern den Archivkörper zu erschaffen. Von all diesen überspannten Sorgen der Moderne war die erste Generation der Karlsruher Archivare jedoch noch frei: Sie versuchten redlich die ihnen anvertrauten Dinge zu ordnen, so gut sie es vermochten.



Ausstellungsaufbau

"Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort."
(Eichendorff)

Einige Exponate sind online hier in der Internetausstellung in den folgenden Kapiteln zu sehen.

  1. Vor-Geschichte des badischen Archivwesens: Diese beginnt selbstverständlich nicht erst 1803, sondern wohl bereits im 12./13. Jahrhundert, wobei die erste ausdrückliche Erwähnung eines markgräflich-badischen Archivs aus einem Teilungsvertrag des Jahres 1388 stammt.
    • Ältestes badisches Archivrepertorium vom Ende des 15. Jahrhunderts mit Eintrag der folgenden Urkunde
      (GLA 68/29)
    • König Richard (von Cornwall) gewährt auf Bitten des Markgrafen Rudolf von Baden dem Dorf Steinbach das Freiburger Stadtrecht, Mainz 23. August 1258
      (GLA D/79)
  2. Karlsruhe im Jahre 1803: Ein neuer Staat entsteht und muss mit Hilfe von 13 Organisationsedikten geformt werden.
    • Manuskript und Druck des Zweiten Organisationsedikts über die badische Archivorganisation, Karlsruhe 8. Feb. 1803
      (GLA 236/7690 und 450/119)
    • Kurfürst Karl Friedrich von Baden (1728-1811), zeitgenössisches Porträt um 1803
      (GLA J-Aa/K 40)
    • Siegeltypar des Kurfürsten Karl Friedrich von Baden (1803)
      (GLA U/47)
    • Quittungen für die bei der Erhebung zur Kurwürde anfallenden Gebühren in Höhe von 70.000 Gulden, Wien 13. Aug. 1803 und 1. Sept. 1804
      (GLA 46/6886)
    • Textauszug: Zweites Badisches Organisationsedikt (1803)
  3. A wie Archivsachen: "Alles was die Verfassung, Einrichtung und Bearbeitung nicht blos des Landes-Archivs, sondern auch aller Dicasterial-, Oberamts- und andern Registraturen angeht."
    • Zwei erste Entwürfe für eine neue Archivordnung durch den Geheimen Rat Johann Nikolaus Friedrich Brauer (August 1797)
      (GLA 74/393)
    • Drei Stellungnahmen der Archivare Johann Friedrich Herbster und Eberhardt Steinhäuser sowie des Hofrats Philipp Rudolf Stösser nebst Antworten Brauers darauf (September 1797 - April 1798)
      (GLA 74/393)
    • Drucklegung der neuen Archivordnung, Karlsruhe 8. Juni 1801
      (GLA 74/394)
    • Manuskript der neuen Archivordnung (Juni 1801)
      (GLA 74/394)
    • Porträt des Geheimen Rats und Generalkommissars für das Archivwesen Johann Nikolaus Friedrich Brauer (1754-1813)
      (GLA J-Ac/B 153)
    • Druck der Badischen Archivordnung, Hofbuchdruckerei Macklot, Karlsruhe 1801
      (GLA Og1)
    • Verteilung der neuen Archivordnung, Karlsruhe 30. Juli 1801
      (GLA 74/394)
    • Karte des Großherzogtums Baden von Johann Gottfried Tulla 1812 (mit den markierten Archivstandorten Karlsruhe, Rastatt, Mannheim, Bruchsal, Freiburg und Meersburg)
      (GLA H-f 4a, Faksimile)
    • Textauszug: Inhaltsverzeichnis und Einleitung der Brauerschen Rubrikenordnung (1801)
  4. B wie Bausachen: "Alle Anordnungen von Bauwesen, Rechnungen und Kostenüberschläge darüber, Regulative und Polizei-Verfügungen über alles Bauwesen, mit Ausnahme dessen an Kirchen und Schulen, das seine eigene Rubriken hat ..."
    • Bauplan des Badischen Hofs in Basel), in dem das baden-durlachische Archiv untergebracht war (1700)
      (GLA G/Basel 2)
    • Französischer Stadtplan von Rastatt anlässlich der Ermordung der französischen Gesandten am 28. April 1799
      (GLA G/Rastatt 4)
    • Bauplan für das neue Archiv in Karlsruhe von Baudirektor Wilhelm Jeremias Müller (1780/90)
      (GLA G/Karlsruhe 125)
    • Badisches Innenministerium, Aufnahme: Karlsruher Hofphotographen Theodor Schuhmann & Sohn (Ende 19. Jahrhundert)
      (GLA J-B/Karlsruhe 2)
    • Bericht des Archivars Johann Friedrich Herbster über die Zustände im Karlsruher Archivgewölbe, Karlsruhe 22. Aug. 1801
      (GLA 74/394)
    • Beschwerde des Oberbaudirektors Friedrich Weinbrenner gegen die Kritik des Innenministeriums an der Zweckmäßigkeit des Neuen Kanzleigebäudes, Karlsruhe 16. Dez. 1814
      (GLA 237/8791)
    • Ansicht des Predigertors (Archiv) in Freiburg von Georg Fritz 1835
      (Kopie)
    • Bericht und Skizze des Archivars Johann Baptist Kolb über die Raumnot im Provinzialarchiv Freiburg, Freiburg 30. März 1808
      (GLA 76/4391)
    • Vorschläge der Staatsverwaltungs-Vereinfachungs- und Ersparungs-Kommission zur Auflösung der Filialarchive in Freiburg und Mannheim nebst Personalabbau, Karlsruhe 28. April 1821
      (GLA 236/7690)
    • Ansicht der Stadt Meersburg mit Altem Schloss (Archiv) von Eberhard Emminger um 1825
      (GLA J-B/Meersburg 16)
    • Verkauf des Alten Schlosses in Meersburg an den "Romantiker" Josef Freiherr von Laßberg für 10.000 Gulden, Meersburg 8. März 1838
      (GLA 230/11480 I)
  5. C wie Canzleysachen: "Alles was die Art der Geschäftsführung des Staats, die Verfassung oder Instruirung oder Veränderung der dazu verordneten Stellen, ingleichen deren Titulaturen, Rangverhältnisse, Siegel u.d.gl., kurz das Reale oder das Personale im Ganzen betrifft ..."
    • Gefährliche Erkrankung zweier Arbeiter bei der Säuberung verfaulter Akten, Karlsruhe 2. Juli 1798
      (GLA 74/395)
    • Fragen an und Antworten von Brauer zur Anwendung seiner Rubrikenordnung, Karlsruhe 31. Okt. 1801
      (GLA 74/396)
    • Siegeltypare des Kurbadischen Generallandesarchivs (1803) und des Großherzoglich Badischen Generallandesarchivs (1807)
      (GLA U/80 und 108)
    • Bewertungsrichtlinen für aufzubewahrende und zu vernichtende Akten in den badischen Staatsbehören, Karlsruhe 25. Sept. 1809
      (GLA 236/7699)
    • Auffindung von eigentlich zur Vernichtung bestimmten Akten neuester Zeit am Linckenheimer Tor, Karlsruhe 4. Juni 1811
      (GLA 234/8)
  6. D wie Diener: "Alles was von blos characterisirten Dienern über ihre Characterisirung und die dadurch erlangte Verhältnisse vorkommt ..."
    • Gesuch des Altarchivars Erhardt Steinhäuser, nicht den sauren und trüben Wein der Amtskellerei Baden-Baden trinken zu müssen, sondern sein Weindeputat aus Bühl beziehen zu dürfen, Rastatt 29. Juni 1803
      (GLA 76/7549)
    • Gesuch des Amtsführenden Archivars Johann Friedrich Herbster, ihn nach dem Tode Steinhäusers nunmehr zum Ersten Archivar zu befördern, Karlsruhe 19. April 1805
      (GLA 76/3456)
    • Amtseid für Archivrat Justin Heinrich von Hillern 1803
      (GLA 76/3572)
    • Porträt des Archivdirektors Justin Heinrich von Hillern (1771-1851)
      (GLA J-Ac/H 48b)
    • Beschwerde des Archivrats Ernst August Sold gegen die Bevorzugung seines ortsfremden Kollegen von Hillern, Karlsruhe 3. Okt. 1803
      (GLA 76/7401)
    • Bestallung von Johann Michael Bürger zum fürstbischöflich-speyerischen Archivar in Bruchsal, Regensburg 12. April 1800
      (GLA 76/1233)
    • Heiratsgesuch und Vermögensnachweis des Archivrats Johann Baptist Kolb, Meersburg 26. Okt. 1804
      (GLA 76/4390)
    • Prüfungsfragen des Generallandesarchivs für und Antworten von Archivpraktikant Ernst Julius Leichtlen zu den Themen Archivwissenschaft, Chronologie, Geographie des Mittelalters, Deutsche Reichsgeschichte, Badische Landesgeschichte, Genealogie, Heraldik, Denkmalkunde, Numismatik und Diplomatik (Januar 1814)
      (GLA 76/4790)
    • Gesuch des Archivpraktikanten Leichtlen aufgrund seines Studiums in Heidelberg und Göttingen nunmehr von seiner Arbeit in der Registratur des Finanzministeriums befreit und ins Generallandesarchiv versetzt zu werden, Karlsruhe 1. Jan. 1816
      (GLA 76/4790)
    • Gesuch des Archivrats Friedrich Molter, ihn wegen seiner schwachen körperlichen Konstitution beim Generallandesarchiv zu belassen, Karlsruhe 9. Sept. 1817
      (GLA 76/5392)
    • Textauszug: Dienstaufgaben der Archivare im Generallandesarchiv (1801) und Personalverzeichnis zu den Organisationsedikten (1803)
  7. G wie Geheime Sachen: "Das was verschlossen mit besonderer Anweisung zur Secretirung dem Archiv übergeben wird, und folglich ohne Landesherrlichen Specialbefehl nicht eingesehen werden kann ..."
    • Einlieferung einer Kiste mit geheimen Unterlagen in das Generallandesarchiv am 1. März 1808, darunter das folgende Rastatter Polizeiprotokoll
      (GLA 234/292)
    • Protokoll der Polizeikommission beim Rastatter Friedenskongress 1797-1799
      (GLA 220/920)
    • Geheime badische Verhandlungen auf dem Rastatter Friedenskongress 1797-1798, u.a. mit General Napoleon Buonaparte
      (GLA 50/771c)
    • Zeitgenössische französische Darstellung des Rastatter Gesandtenmordes 1799
      (GLA E/R 6)
    • Untersuchung des Mordes an zwei französischen Gesandten auf dem Rastatter Friedenskongress am 28. April 1799
      (GLA 50/771t)
  8. S wie Staatserwerb: "für Verhandlungen über Erlangung von Land und Leuten oder Staatsberechtigungen auf vorher besessene Lande."
    • Aufteilung der rheinpfälzischen Urkunden und Akten auf die Nachfolgestaaten Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen und Leiningen-Hardenburg, Mannheim 4. April 1803
      (GLA 236/52)
    • Siegeltypar der Regierung des Johanniterordens in Heitersheim (18. Jahrhundert)
      (GLA U/720)
    • Transport des Archivs des Johanniterordens von Heitersheim nach Freiburg, Freiburg 24. Sept. 1813
      (GLA 233/55)
    • Schreibfeder aus einer Akte des Reichskammergerichts (18. Jahrhundert) Rechenschaftsbericht des Generallandesarchivs zur Übernahme, Erschließung und Kassation von Akten des Alten Reiches, Karlsruhe 18. Feb. 1822
      (GLA 450/401)
  9. S wie Stifter und Klöster: "Für alle vor dem Reichsdeputations-Receß von 1803 schon landsäßig gewesenen religiösen oder weltgeistlichen Korporationen im Allgemeinen, nach denen bei dem Worte Reichsstift angezeigten Regeln."
    • Der Präfekt des Départements Bas-Rhin fordert gemäß französischem Recht die Herausgabe von Unterlagen des Klosters Schwarzach, die linksrheinische Orte betreffen, Strasbourg 25. Juni 1802
      (GLA 235/56)
    • Rotulus Sanpetrinus (11.-13. Jahrhundert)
      (GLA 14/4)
    • Abt Ignaz Speckle von St. Peter übergibt dem Markgrafen Karl Friedrich wichtige Urkunden zur Geschichte des Hauses Baden, darunter den "Rotulus Sanpetrinus", St. Peter 15. Feb. 1803
      (GLA 233/37)
    • Karte der Herrschaft Salmansweiler von Humbert Pfaundler 1765
      (GLA H-f/565)
    • Ordnung des P. Gabriel Feyerabend für die Archive der säkularisierten Klöster Salem und Petershausen, Salem 24. Okt. 1804
      (GLA 234/12)
    • Salemer Urkundenrepertorium, Band 1 (1804-1806)
      (GLA 68/692)
    • Codex Salemitanus, Bd. 1-4 (12.-14. Jahrhundert)
      (GLA 67/1162-1165)
  10. S wie Studien: "Alles was die Einrichtung, Lehrvorschriften, Leitung und Aufsicht der höheren oder sogenannten lateinischen Lehranstalten, die Prüfung und Unterstützung der studirenden Jugend durch Stipendien u.d.gl., auch Anordnung und Besetzung der desfalsigen Lehrstellen betrift ..."
    • Gesuch des Archivrats Kolb um Einsichtnahme in die vermeintliche Gründungsurkunde Karl Martells für das Kloster Reichenau, Freiburg 22. März 1811
      (GLA 236/59)
    • Gründungsurkunde (sog. Stiftungsbrief) Karl Martells für das Kloster Reichenau, Jopilla 25. April 724 (Fälschung des Reichenauer Archivars Magister Udalrich, Mitte 12. Jahrhundert)
      (GLA A/3)
    • Stellungnahme des Außenministeriums gegen eine übereilte Vernichtung von Akten, die künftige Geschichtsschreiber ihrer Quellen berauben würde, Karlsruhe 15. Jan. 1822
      (GLA 233/27456)
    • Erste Permanente Archivalienausstellung des Generallandesarchivs 1886/87
      (GLA 237/37062)
  11. Karlsruhe im Jahre 2003: Ein Blick in eine mögliche Zukunft des Generallandesarchivs.
    • Modell für die geplante Erweiterung und den Umbau des Generallandesarchivs der Architekten Auer + Weber (Stuttgart) und Wenzel + Wenzel (Karlsruhe) im Maßstab 1:200