Deutsche Heimschulen in Württemberg

Das Schulsystem im Dritten Reich

Daten und Fakten

Das Schulsystem im Dritten Reich war dreigliedrig:
  • Die Volksschule
  • Die Mittlere Schule
  • Die Höhere Schule (Dazu gehörten die Aufbauschulen für Jungen, die Aufbauschulen für Mädchen, die humanistischen Gymnasien für Jungen, die Oberschulen für Jungen, die Oberschulen für Mädchen und die Deutschen Heimschulen.)
Während der nationalsozialistischen Herrschaft kam es im Schulwesen zu zahlreichen Veränderungen: Gleich zu Beginn wurden die weltlichen Schulen aufgelöst, die Anzahl der humanistischen Gymnasien reduziert und als 9. Volksschuljahr das "Landjahr" eingeführt. Neue Lehrpläne gab es jedoch erst ab 1937. Dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstehende, sozialistische, pazifistische oder jüdische Lehrerinnen und Lehrer wurden an öffentlichen Schulen verfolgt und entlassen. Desweiteren gründeten die Nationalsozialisten zahlreiche Aufbauschulen und Hauptschulen. An den höheren Schulen verkürzte man die Schulzeit um ein Jahr auf insgesamt 8 Jahre. Außerdem wurden die Oberschulen für Jungen und Mädchen getrennt, sowie einheitliche und vereinfachte Lehrpläne eingeführt: Die Jungenschulen erhielten einen sprachlichen und mathematischen Zweig, die Oberschulen für Mädchen einen sprachlichen und einen hauswirtschaflichen Zweig. Um das nationalsozialistisches Schulsystem zu perfektionieren, entwickelte Hitler ein Konzept für zahlreiche "Elite-Schulen": In den Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napolas), den Deutschen Heimschulen, den Adolf-Hitler-Schulen sowie der Reichsschule Feldafing sollten die zukünftigen Führungspersönlichkeiten herangezogen werden.

Was Adolf Hitler mit seinen neu gegründeten Erziehungsanstalten beabsichtigte und welche Eziehungsziele er verfolgte, wird durch dieses Zitat von ihm deutlich:
"In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich ... Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein ... Stark und schön will ich meine Jugend ... So kann ich das Neue schaffen!"

Mitgefühl, Kreativität, Herzensbildung - alles was nach heutigen Maßstäben für ein zivilisiertes und kultiviertes Zusammenlaben eine zentrale Rolle spielt, wurde bei der Erziehung der Jungmannen als Schwäche ausgelegt und verachtet. Stattdessen dominierten an den nationalsozialistischen Erziehugsanstalten militärischer Drill, Strafe, Demütigung und Indoktrination. Eine Form dieser neu gegründeten nationalsozialistischen Erziehungsanstalten waren die Deutschen Heimschulen.