Findbuch 67symbol
Kopialbücher
Suchbereich
Landesarchiv insgesamt
Generallandesarchiv Karlsruhe
dieses Findbuch
gewählte Gliederungsebene

Strukturansicht

Gliederung
Inhalt
4 Einträge
Symbol - Lesezeichen setzenBestellsymbol
67 Nr. 1058Archivalieneinheit
Lehnbuch des Kurfürsten Ludwig V. (mit Miniaturen und farbigen Wappen aller Vasallen). 
Der Band 67 Nr. 1058 ist eines von vier wappengeschmückten Lehnbüchern des Generallandesarchivs. Das älteste unter diesen ist das des Basler Bischofs Friedrich zu Rhein (1437-1451) von 1441, gefolgt vom Speyrer Lehnbuch, entstanden 1465/68, und dem Lehnbuch Kurfürst Friedrichs I. von der Pfalz (1449/51-1476) von 1471; das vierte Wappenlehnbuch, um das es hier geht, wurde um 1538/42 für Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz (1508-1544) angelegt. Außerdem ist in diese Reihe noch das 1490 entstandene Wappenlehnbuch des Grafen Albrecht von Hohenlohe (gestorben 1490) im Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein zu stellen. Dass diese singuläre Serie von Wappenlehnbüchern in einen entstehungsgeschichtlichen Zusammenhang gehört, lässt sich zwar kaum beweisen, scheint aber auf der Hand zu liegen. So dürfte die Kenntnis des besonders prunkvollen Basler Exemplars den Speyrer Bischof Matthias Ramung (1464-1478) veranlasst haben, für sich selbst ein entsprechendes, wenngleich sehr viel bescheideneres Lehnbuch gleicher Art in Auftrag zu geben, und in seiner Eigenschaft als Kanzler des mächtigen Kurfürsten von der Pfalz ist es leicht vorstellbar, dass es wiederum Ramung war, der die Idee weitertrug nach Heidelberg, wo schließlich auch in dem Grafen von Hohenlohe der Wunsch geweckt worden sein mag, dergleichen zu besitzen.

Bei allen diesen wappengeschmückten Lehnbüchern handelt es sich nicht um Verwaltungsschriftgut für den täglichen Kanzleigebrauch. Vielmehr sind diese höchst aufwendig gestalteten Folianten als Kammerexemplare zum persönlichen Gebrauch des Fürsten und zur Repräsentation bei Hofe zu verstehen. Nur so lässt sich auch das Weiterwandern der Idee erklären: Man sah einen solchen prächtigen Band anlässlich einer Belehnung oder bei anderer Gelegenheit und beschloss, zur Mehrung des eigenen Ruhms Entsprechendes zu beschaffen.

Das Lehnbuch Kurfürst Ludwigs V. von der Pfalz umfasst 490 Pergamentblätter und dokumentiert, angereichert mit farbigen Vollwappen, einerseits die Passivlehen, die der Pfälzer Kurfürst vom Reich, vom Königreich Böhmen sowie von geistlichen Fürsten und Prälaten trug, andererseits die Aktivlehen, die er an rund vierhundert fürstliche, gräfliche und ritteradlige Vasallen, aber auch an bürgerliche Beamte und gelehrte Räte zu vergeben hatte. Mit seinen großen und vielen kleinen Miniaturen ist der Band noch prächtiger ausgestattet als der zwei Menschenalter davor für Friedrich I. geschaffene. Weil aber die Oberpfälzer Vasallen unberücksichtigt bleiben und infolge der nach dem Landshuter Krieg eingetretenen Gebiets- und Herrschaftsverluste ist der hier erfasste Lehnhof um etwa ein Drittel kleiner als der der 1470er Jahre.
Wie der Vorgängerband (67 Nr. 1057) ist auch dieser Band ständisch gegliedert nach Fürsten, Grafen, Herren, Angehörigen des Ritteradels, landesherrlichen Beamten und Bürgern. Je weiter man die Ständepyramide hinabsteigt, desto mehr verschwimmen naturgemäß die geburtsständischen Grenzen und desto stärker kommt die dem unteren Rand des spätmittelalterlichen Niederadels eigene soziale Dynamik zum Tragen. Allerdings erscheint das Bewusstsein für die ständischen Grenzen oberhalb des Ritteradels und der höheren Beamtenschaft inzwischen deutlich geschärft. Nach den besonders zahlreichen Pfälzer Aktivlehen kommen schließlich noch die Lehen von elf Grafschaften und Herrschaften, die die Pfalz im 15. Jahrhundert im Wege des Heimfalls, des Kaufs oder der Pfandschaft erworben hatte und die mithin ebenfalls durch den Pfälzer Kurfürsten vergeben wurden. Die erfassten Lehen liegen großenteils im Pfälzer Raum beiderseits des nördlichen Oberrheins, doch reicht bedingt durch die territoriale Entwicklung der Kurpfalz das Gebotene weit über dieses Gebiet hinaus, im Westen und Norden bis an die mittlere Mosel, in die Wetterau, an die Lahn und an den Niederrhein. Für die Heraldik des spätmittelalterlichen Adels ist dieses Lehnbuch auch jenseits des Pfälzer Raums von größter Bedeutung. Anders als der vorangegangene Band bietet dieser zumeist die Lehnreverse im vollen Wortlaut, dazu verschiedentlich auch andere auf dieses oder jenes Lehen bezogene Urkunden; bloße Lehnaktnotizen bilden die Ausnahme und finden sich fast nur im Anhang. 
Bem.: Entstehung: 1538 und später 
490 Blätter 1350-1542 
Details ...
Symbol - Lesezeichen setzenBestellsymbol
67 Nr. 1011Archivalieneinheit
Lehnbuch des Kurfürsten Ludwig V. 
Bem.: Entstehung: 1522 und später 
625 Blätter 1480-1532 
Details ...
Symbol - Lesezeichen setzenBestellsymbol
67 Nr. 1010Archivalieneinheit
Lehnbuch des Kurfürsten Ludwig V. 
Bem.: Entstehung: Gleichzeitig 
501 Blätter 1508-1516 
Details ...
Symbol - Lesezeichen setzenBestellsymbol
67 Nr. 1012Archivalieneinheit
Lehnbuch des Kurfürsten Ludwig V. 
Bem.: Entstehung: Gleichzeitig 
494 Blätter 1517-1544 
Details ...