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Kaiser und Päpste, Herzöge und Grafen
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Thema
Fälschungen im Mittelalter
Immer wieder kann man Urkunden, die bisher als echt galten, als gefälscht entlarven.
Im Mittelalter hat man viel gefälscht. Es gab regelrechte Fälscherwerkstätten – vor allem in den Klöstern, von denen die Schriftkultur gepflegt wurde. Die Motive waren unterschiedlich. Neben der bewussten Fälschung im heutigen Sinn stehen Fälle, in denen man durch Rekonstruktion verloren gegangener Texte dem Recht Geltung verschaffen wollte.
Woran erkennt man eine Fälschung? Einmal an inhaltlichen Unstimmigkeiten, vor allem an formalen Merkmalen: wenn die Schrift nicht die ihrer Zeit ist, wenn das Siegel nicht aus diesem Jahrhundert stammen kann, wenn zum Beispiel die Urkunden eines Königs sonst ganz anders aussehen.
Die Diplomatik (Urkundenlehre) als historische Wissenschaft hat sich seit dem 17. Jahrhundert aus dem Motiv heraus entwickelt, die Echtheit von Urkunden überprüfen zu können.
Oft sind aber auch nur einzelne Bestandteile verfälscht – wurde etwas wegradiert und neu überschrieben.

Die Fälschung in der Vitrine (Nr. 13)
Sie galt lange Zeit als die ältestes Urkunde im Hauptstaatsarchiv. Angeblich von 813 hat sie ca. 1250 der Reichenauer Mönch Ulrich von Dapfen zur Sicherung der Rechte und Besitzungen seiner Abtei gefälscht.
Dazu hat er eine echte Urkunde Kaiser Ludwigs des Deutschen, eines Enkels Karls des Großen, aus der Zeit um 850/860 radiert und neu beschrieben. Das Siegel und das Beglaubigungszeichen davor (das so genannte Rekognitionszeichen des Kanzlers) beließ er aber auf dem Pergament.
Literatur-Tipps:
? Eine gute Einführung in das Fälschungswesen und weiter gehende Informationen zur vorliegenden Urkunde gibt Peter Rückert (Bearbeiter), Alles gefälscht? Verdächtige Urkunden aus der Stauferzeit, Stuttgart 2003.
Exponate zum Thema
Urkunde Karls der Großen über Ulm
























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