13.05.2024 19:30 Uhr
hybrid-Vortrag von PD Dr. Magnus Ressel, Bremen
Der Main ist für die deutsche Handelsgeschichte ein besonderer Fluss, denn er stellt eine wichtige Verbindung der drei anderen, in Meeren mündenden Hauptflüsse Donau, Rhein und Elbe dar. Seine Gewundenheit war dabei verkehrstechnisch von Vorteil, da sie den Einzugsbereich nach Norden und Süden hin erhöhte. Im 18. Jahrhundert entstand eine neue Dynamik des Flusshandels, als lange Chausseen entstanden und damit die Verkehrsvolumina allerorten anstiegen – insbesondere über den Main.
An diesem Fluss operierten verschiedene Reichsstände, wobei die Reichsstädte Frankfurt und Schweinfurt, die Hochstifte Mainz, Würzburg und Bamberg sowie das Markgraftum Ansbach, das Fürstentum Schwarzenberg und die Grafschaft Wertheim besonders zu erwähnen sind. Zwischen diesen Akteuren entstanden spezielle Formen von Konkurrenz und Kooperation, um vom gewachsenen Handel auf dem Main nicht nur zu profitieren, sondern auch den jeweils eigenen Hauptort zum zentralen Handelsplatz zu machen – so auch Wertheim. Im Vortrag werden die Möglichkeiten und Grenzen von Akteuren im Mainhandel ausgelotet und ihre Auswirkungen skizziert.
Magnus Ressel ist Privatdozent an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Habilitationsschrift befasst sich mit dem Netzwerk der deutschen Kaufleute in Venedig sowie den Strukturen des Transalpenhandels im späten 17. und 18. Jahrhundert. Darüber hinaus hat er zu den Beziehungen zwischen Nordeuropa und den Barbaresken sowie zu verschiedenen Aspekten des frühneuzeitlichen Fernhandels publiziert. Derzeit verfasst er als Vertretungsprofessor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bremen eine Monographie zum Kolonialhändler und Industrieunternehmer Friedrich von Romberg (1729-1819).
Der Vortrag findet hybrid statt, d.h. mit Teilnahme im Archiv sowie der Möglichkeit der online-Teilnahme.
Eintritt: frei
VA: Archivverbund Main–Tauber in Verbindung mit dem Historischen Verein Wertheim und der VHS Wertheim
Weitere Informationen erhalten sie beim
Staatsarchiv Wertheim
Bronnbach 19
D–97877 Wertheim
Telefon: 09342/91592–0
Telefax: 09342/91592–30
E–Mail: stawertheim@la-bw.de